Der 54-jährige gebürtige Deutsche, der sich diese Woche umbrachte, zählte zum kleinen Personenkreis innerhalb der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega, der Zugriff zu den Patientenakten hatte. Zu diesen Akten gehörte auch diejenige von Schumacher, die durch die Rega vom Spital in Grenoble zum Unispital Lausanne überführt werden sollte. Was den Rega-Kadermann, der ein leidenschaftlicher Segler war, zu der Tat verleitet hat, bleibt im Dunkeln.
Ein langjähriger Segelfreund, der mit ihm noch vor ein paar Wochen auf einem Törn mit ihm war, beschreibt ihn als vertrauenswürdigen und aufrechten Freund. Er hätte nie gedacht, dass er zu einer solchen Tat fähig sei. Auch habe der Rega-Kadermann nicht von Geldsorgen gesprochen. Auch sein berufliche Lebenslauf lässt keine Rückschlüsse zu: Vor der Rega arbeitete der Aktendieb stets in führenden Position von Firmen im Gesundheitsbereich. Rega-Vizepräsident Franz Steinegger verurteilt die Tat gegenüber der «Schweiz am Sonntag» – sie sei dem Image der Rega nicht zuträglich. Er hoffe aber, dass die Gönner verstehen, dass man vor groben Fehlleistungen von Mitarbeitern nie ganz gefeit sei.
Nach seiner Verhaftung am Dienstag dieser Woche beging der Leiter der Rega-Einsatzadministration in seiner Zelle Suizid. Er war nicht geständig. Die Staatsanwaltschaft Zürich liess aber durchblicken, dass man über erdrückende Beweise in dem Fall verfüge. Sie teilte zugleich mit, dass auch für den Verstorbenen die Unschuldsvermutung gelte. (az)