Schweiz
Bundesrat

Eklat im Bundesrat: Russen und Iraner bei Wahl dabei

Russen und Iraner bei Wahl von Keller-Sutter dabei – westliche Diplomaten empört

11.12.2024, 17:4912.12.2024, 07:31
Mehr «Schweiz»
Die neu gewaehlte Bundespraesidentin Karin-Keller Sutter, Mitte-links, und der neu gewaehlte Vizepraesident Guy Parmelin, MItte-rechts, erhalten Applaus nach ihrer Wahl, nach ihrer Wahl durch die Vere ...
Die neu gewählte Bundespräsidentin Karin-Keller Sutter und der neue Vizepräsident Guy Parmelin.Bild: keystone

National- und Ständerat wählten am Mittwoch Karin Keller-Sutter zur Bundespräsidentin und Guy Parmelin zum Vizepräsidenten. So weit, so normal.

Üblich ist auch, dass auf der Diplomatentribüne Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Länder Platz nehmen. Nur diesmal blieb die Tribüne auffällig leer. Vor Ort waren nur Vertreter dreier Länder: der Russischen Föderation, der Islamischen Republik Iran und der Republik Indonesien.

Doch die anderen Länder fehlten nur auf den ersten Blick. Ihre Repräsentanten nahmen auf der Ehrentribüne von Bundesrätin Keller-Sutter Platz.

Russen lassen sich selten blicken

Seit der Invasion in die Ukraine im Februar 2022 sind die russischen Diplomaten eher selten zu sehen. Diplomaten westlicher Länder vermuten, es handle sich um eine Strategie Russlands und der Islamischen Republik, sich in der Schweiz neben Diplomaten westlicher Länder zu zeigen. Dies berichtet der Tages-Anzeiger.

Das EDA sagte auf Anfrage des «Tages-Anzeigers», es sei üblich, dass die Schweiz die verschiedenen Botschaften darüber informiert, dass sie Bundespräsidentenwahlen im Saal mitverfolgen können. Anträge auf Zugang zur Tribüne würden gleich behandelt. Im Vorfeld würde nicht über Anmeldungen informiert.

Doch die westlichen Diplomatinnen und Diplomaten – darunter Vertreter von Polen, Australien, Kanada, Deutschland und der Ukraine – machten bei diesem Spiel nicht mit. Sie erfuhren erst vor Ort, dass Vertreter Russlands und der Islamischen Republik dabei sein würden. Sie weigerten sich, neben ihnen Platz zu nehmen.

Die Verantwortlichen im Bundeshaus mussten also improvisieren. Sie sollen darum Plätze auf der Ehrentribüne der designierten Bundespräsidentin freigegeben haben.​

(rbu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
John H.
11.12.2024 20:02registriert April 2019
"Doch die westlichen Diplomatinnen und Diplomaten – darunter Vertreter von Polen, Australien, Kanada, Deutschland und der Ukraine – machten bei diesem Spiel nicht mit. Sie erfuhren erst vor Ort, dass Vertreter Russlands und der Islamischen Republik dabei sein würden. Sie weigerten sich, neben ihnen Platz zu nehmen.
Die Verantwortlichen im Bundeshaus mussten also improvisieren."
Das ist also die erbärmliche schweizerische Aussenpolitik.
12121
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randy Orton
11.12.2024 19:18registriert April 2016
Eigentlich hätten die Russen auf die Ehrentribüne der FDP-Bundesrätin gehört, entspräche besser der politischen Stossrichtung der FDP.
12530
Melden
Zum Kommentar
avatar
KOHL
11.12.2024 20:23registriert März 2019
Sind wir noch Mal ehrlich, die Schweizbsteht eher auf der Seite der Russen als auf der Ukrainischen. Wir versuchen möglichst wenig Porzellan zu zerschlagen damit der Rubel rollt.

Liefert entlich Waffen an die Ukraine!
12032
Melden
Zum Kommentar
38
    Kutter, Ritter und Co. – diese neuen Namen kommen bei der Mitte nun ins Spiel
    Wird Philipp Kutter der erste Bundesrat, der im Rollstuhl sitzt? Der Zürcher gibt offen an, sich eine Kandidatur zu überlegen. Auch die Namen von Markus Ritter und Heidi Z'graggen geistern plötzlich (wieder) in Bern herum.

    Auch Fraktionschef Philipp Matthias Bregy sieht sich aktuell nicht dazu berufen, Bundesrat zu werden. Nach Gerhard Pfister, Benedikt Würth und Isabelle Chassot (wobei das noch nicht ausdiskutiert scheint, siehe weiter unten) haben damit die erstgenannten Favoriten – bis auf den Bündner Martin Candinas – auf eine Bundeskandidatur einer solchen allesamt eine Abfuhr erteilt.

    Zur Story