«Im Kanton Bern liegen meine politischen Wurzeln, im Tessin meine familiären», sagte Sommaruga am Mittag bei einem Point de Presse vor der Asylunterkunft in Riggisberg, etwa 20 Kilometer südlich von Bern. Das Tessin wird der Bundesrat am Freitag besuchen.
Im Durchgangszentrum Riggisberg leben 150 Menschen aus 20 Nationen, wie Sommaruga berichtete. Zusammen mit den sechs anderen Bundesratsmitgliedern schaute sie sich die Unterkunft an. Beim gemeinsamen Mittagessen ergab sich die Gelegenheit für Gespräche mit Bewohnern des Zentrums.
«Direkte Demokratie heisst auch direkte Kontakte mit den Menschen, die in unserem Land leben», betonte Sommaruga. Das Mittagessen zubereitet hatten die Asylsuchenden, wie Sommaruga berichtete. Es sei schmackhaft gewesen, zum Teil scharf. «Das Essen ist mit viel Liebe zubereitet worden», ergänzte Bundesrat Ueli Maurer gegenüber Journalisten.
Auch er nutzte die Gelegenheit für Gespräche mit Asylsuchenden. Dabei habe ihn besonders der Wille der Menschen beeindruckt, ihre persönliche Situation zu verbessern. Auf die harte Haltung seiner Partei SVP in der Asylpolitik angesprochen, betonte Maurer, grundsätzlich sei es sicher richtig, dass in erster Linie Hilfe vor Ort geleistet werden solle.
Bundesrätin Evelyne Widmer-Schlumpf berichtete, sie habe im Zentrum ein einmonatiges Baby in den Armen gehalten. Das Kind sei hier in Riggisberg geboren worden. Sie habe hier wieder einmal gesehen, wie unterschiedlich die Voraussetzungen der Menschen sein könnten.