Die notfallmässige Übernahme der Krisenbank Credit Suisse durch die UBS war im Urteil der Finma-Präsidentin Marlene Amstad die Folge einer Vertrauenskrise, auf welche die Regulierungsbehörde keinen Einfluss hat. Amstad fordert zudem mehr Kompetenzen für die Finanzmarktaufsicht.
«Man kann zwar die Kapital- und Liquiditätsanforderungen regulieren, nicht aber das Vertrauen», betonte Amstad in einem am Mittwoch publizierten Interview mit der Tageszeitung «Le Temps». Es gebe keine «Vollkasko» für die Finanzmärkte.
Das Vertrauen der Kunden aufrecht zu erhalten, sei in erster Linie die Aufgabe der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats einer Bank, betonte die 50-jährige. Die Situation rund um die Credit Suisse habe die Grenzen der dem Regulator zur Verfügung stehenden Instrumente aufgezeigt.
Amstad nutzt daher das Interview, um der Forderung der Finma nach zusätzlichen Kompetenzen Nachdruck zu verleihen. Dabei gehe es erstens um die Bussenkompetenz, die die meisten Aufsichtsbehörden kennen würden.
Die zweite Forderung betrifft das sogenannte Senior-Manager-Regime, bei dem es um die Feststellung von Verantwortlichkeiten geht, sagte die Finma-Präsidentin. Dieses würde es der Aufsicht ermöglichen, die Rollen und Verantwortlichkeiten der obersten Führungsebene zu klären und so leichter einzugreifen. (soee/da/awp)