Das bernjurassische Dorf Sorvilier bleibt bernisch. Die Stimmberechtigten haben einen Wechsel zum Kanton Jura am Sonntag an der Urne verworfen. Zuvor hatte sich auch Belprahon für den Verbleib beim Kanton Bern ausgesprochen. Im Berner Jura wechselt also nur Moutier den Kanton.
Mit hauchdünnem Mehr hat sich die kleine bernjurassische Gemeinde Belprahon für den Verbleib beim Kanton Bern ausgesprochen. Sieben Stimmen gaben im Nachbardorf von Moutier den Ausschlag.
121 Stimmberechtigte sprachen sich für den Kanton Bern aus. 114 wollten zum Kanton Jura wechseln. Die Stimmbeteiligung betrug 98 Prozent, wie die Gemeinde am Sonntag mitteilte.
Noch ausstehend ist das Resultat aus Sorvilier. Auch dort entschieden die Stimmberechtigten am Wochenende über einen allfälligen Wechsel zum Jura.
Moutier hatte im Juni in einer Aufsehen erregenden Volksabstimmung den Übertritt zum Jura beschlossen. In den beiden Dörfern warf der Urnengang hingegen keine grossen Wellen.
Denn anders als in Moutier ziehen sich Belprahon und Sorvilier keine tiefen Gräben durch die Bevölkerung. Projurassische und berntreue Bewegungen waren im Vorfeld der Abstimmung kaum präsent. Ein Treffen der Bevölkerung mit den Regierungen beider Kantone verlief im August friedlich und freundschaftlich.
Um eine einwandfreie Abstimmung zu gewährleisten, hatte die Berner Regierung wie in Moutier verschiedene Vorkehrungen getroffen. Trotzdem ging in Sorvilier schon im Vorfeld eine Beschwerde ein.
Die Abstimmungsbotschaft des autonomistisch dominierten Gemeinderats sei unvollständig und irreführend, monierten sechs Einwohner. Auch im Fall Moutier werden sich die Juristen noch länger mit dem Urnengang befassen müssen.
Die Berner Regierung wird das Resultat am Nachmittag in Courtelary kommentieren, die jurassische Regierung wird in Delsberg Stellung nehmen. (sda)