Die Kantonspolizei Bern hat derzeit kein Tränengas vorrätig. Sie hat den ganzen Bestand von gut 400 Reizstoffwurfkörpern vernichtet, nachdem ein Journalist sie nach einer Demo auf das längst abgelaufene Verfalldatum aufmerksam gemacht hatte.
«Wir haben beim Hersteller nun eine kleinere Anzahl neuer Reizstoffwurfkörper bestellt», sagte Kommunikationschefin Ramona Mock am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie sollten innerhalb der kommenden drei Monate in Bern eintreffen.
Aufgedeckt wurde der Fall vom Online-Portal «Republik». Ein Journalist hatte im Mai nach einer Palästina-Demonstration eine leere Granate auf der Strasse entdeckt, die mit dem Verfalldatum «Dezember 2007» beschriftet war. Er machte die Polizei darauf aufmerksam, die der Sache nachging.
Fazit: Der gesamte Bestand war abgelaufen, die einzelnen Exemplare trugen Verfalldaten zwischen 2006 und 2024. Wie viel abgelaufenes Tränengas eingesetzt wurde, lässt sich laut Polizei nicht eruieren. Bekannt ist nur, dass sie seit 2018 insgesamt 26 Reizstoffwurfkörper eingesetzt hat.
«Wie viele davon bereits abgelaufen waren, können wir nicht mehr sagen», hielt Mock am Dienstag fest. Sie wies auch darauf hin, dass nicht alle Reizstoffwurfkörper ein Ablaufdatum beziehungsweise eine Seriennummer aufgedruckt haben.
Ob abgelaufene Chemikalien ein Gesundheitsrisiko für Demonstrierende oder Polizisten darstellen, ist laut «Republik» nicht bekannt. Die Polizei habe keine Kenntnis von Beschwerden einzelner Personen, heisst es in dem Artikel. (hkl/sda)
Das einzige was da eigentlich passieren kann ist, dass sich das Gas aus der Kartusche verabschiedet und die Demonstranten weniger weinen müssen.
Man könnte den Altbestand ja mal mit einer neuen Lieferung vergleichen und schauen, ob die Probanden da einen Unterschied bemerken ;-)