Umweltministerin Sommaruga stellte am Mittwochnachmittag das «Klimapaket» des Bundesrats vor. Die Bundesverwaltung soll ihre Treibhausgasemissionen senken. Das Paket enhält Massnahmen zu Flügen, Fahrzeugen und Gebäuden.
03.07.2019, 13:3003.07.2019, 14:15
Das wichtigste in Kürze:
- Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen der Bundesverwaltung um 50 Prozent gesenkt werden.
- So sollen Bundesangestellte künftig weniger fliegen. Auf Flugreisen ist etwas mehr als die Hälfte des CO2-Ausstosses der zivilen Verwaltung zurückzuführen.
- Der Bundesrat will, dass die Flugkilometer auf Kurz- und Mittelstrecken reduziert werden. Auf europäischen und interkontinentalen Flügen soll vermehrt Economy- statt Business-Klasse geflogen werden, und die Grösse der Delegationen soll reduziert werden.
- Bei der Erneuerung der Fahrzeugflotte soll die Verwaltung stärker auf energieeffiziente Fahrzeuge umstellen.
- Auch sollen mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge angeschafft werden. Bei den Neuzulassungen soll bis 2020 mindestens jedes fünfte Fahrzeug elektrisch betrieben sein.
- Verwaltungsgebäude des Bundes will der Bundesrat mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausrüsten lassen.
- Ausserdem sollen die Gebäude der gesamten Bundesverwaltung energetisch saniert werden.
- Geeignete Dächer und Fassaden der Bundesverwaltung sollen für die Produktion von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien genutzt werden.
Die Pressekonferenz zum Nachlesen:
Das werde auch mit dem EDA angeschaut. Sommaruga findet eine generelles Verbot von Business-Langstreckenflüge sinnlos. Aber bei Langstreckenflüge sei es sicher sinnvoll, auf die Economy-Klasse auszuweichen, da diese weniger CO2-Emissionen verursachen.
Das werde im Konzept ausgearbeitet. Man habe eventuell zuerst beispielsweise bei Elektroautos grössere Anschaffungskosten, dafür sei der Unterhalt günstiger. Aber insgesamt müsse man Geld in die Hand nehmen.
Sommaruga betont: Es ist ein Absenkpfad. Man wolle nicht stundenlange Reisen für eine kurze Sitzung. Generell meint Sommaruga aber, dass man sich durchaus vor jeder Reise fragen soll, ob sie auch mit dem Zug bewältigt werden kann. Und ja, das gelte auch für den Bundesrat.
Sommaruga betont, dass man sich vor Reisen zuerst überlegen solle, ob die Strecke auch mit dem Zug bewältigt werden könne. Brüssel oder Berlin sei beispielsweise zu weit, 8 Stunden im Zug wäre nicht effektiv. Aber vielleicht könne man da mit verkleinerter Delegation reisen.
Das VBS muss ihre CO2-Emissionen bis 2030 nur um 35 Prozent senken. Das komme daher, dass eine Reduktion der Emissionen beim VBS schwieriger sei, da die sie hauptsächlich vom Luftpolizeiverkehr kommen, den man nicht so einfach runterfahren kann.
Ist dieses 50-Prozent-Ziel eine Fortsetzung der aktuellen Politik?
Ja, der Bundesrat hat beschlossen, dass man ehrgeizige Ziele setzen wolle. Die anderen 50 Prozent sollen mit Zertifikaten eingekauft werden. So sei man bis 2030 klimaneutral.
Die zuständigen Stellen arbeiten nun einen Plan aus. Man wolle dem Bundesrat konkrete Zahlen vorlegen, was es kosten soll. Ebenso, wie viel Emissionen damit eingespart werden können.
Der Bundesrat will, dass die Gebäude der gesamten Bundesverwaltung energetisch saniert werden. In neugebauten Verwaltungsgebäuden soll ausserdem nicht mehr mit fossilen Brennstoffen geheizt werden. Derzeit arbeite die Verwaltung an einem Konzept zur Umsetzung der Pläne.
Bis 2030 soll die zivile Bundesverwaltung die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Und zwar um 50 Prozent im Inland. Flüge verursachen bei der Verwaltung mit 50 Prozent am meisten Emissionen. Darum wolle man dort am meisten einsparen. Kurz- und Mittelstreckenflüge sollen durch Bahnreisen ersetzt werden, wo es möglich und sinnvoll sei.
Umweltministerin Sommaruga eröffnet die Pressekonferenz.
Um 13.30 Uhr informiert Umweltministerin Simonetta Sommaruga über ein Klimapaket der Bundesverwaltung.
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