Also doch: Doris Leuthard, die beliebteste aller Bundesrätinnen, tritt spätestens per Herbst 2019 zurück. Mit ihrer Ankündigung im Westschweizer Fernsehen bringt die Aargauerin etwas zusätzliche Spannung in den sonst eher lauen Wahlkampf um die Nachfolge von Didier Burkhalter.
«Umso mehr spielt die Frage der Frauenvertretung bei den Bundesratsersatzwahlen eine Rolle», twitterte Grünen-Präsidentin Regula Rytz, kaum waren Leuthards Rücktrittspläne publik.
Umso mehr spielt die Frage der Frauenvertretung bei den Bundesratsersatzwahlen eine Rolle. Wie ist Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert?
— Regula Rytz (@RegulaRytz) 31. Juli 2017
Denn: Wird Burkhalter von einem Mann beerbt – der aller Voraussicht nach Ignazio Cassis heisst – werden die Rufe nach einer weiblichen Nachfolgerin für Leuthard unüberhörbar. Ansonsten sitzt in der Landesregierung plötzlich nur noch eine Frau.
Geht es nach den Chefs von SP, Grünen und Grünliberalen, soll diese Gefahr schon im September gebannt werden, wenn es um die Ersatzwahl für Didier Burkhalter geht. Sie alle haben sich für eine weibliche Nachfolge ausgesprochen. Mit diesem Szenario liebäugeln Gerüchte zufolge auch Männer aus der CVP: Schliesslich müssen sie ihre Bundesratsambitionen faktisch begraben, falls Ignazio Cassis in die Fussstapfen von Burkhalter tritt.
«Gewisse Männer möchten die Frauenfrage schon diesmal lösen», bekräftigte Doris Fiala, Präsidentin der FDP-Frauen, vor zwei Tagen in der «Schweiz am Wochenende». Zu diesem Zeitpunkt war Leuthards Rücktritt erst Gegenstand von Spekulationen – selbst Parteipräsident Gerhard Pfister sah noch «keinerlei Anzeichen» dafür.
Auch manchen FDP-Männern wäre es recht, würde Burkhalter von einer Frau beerbt, so Fiala weiter. Denn der Rücktritt von Johann Schneider-Ammann wird ebenfalls bis Ende Legislatur erwartet. Und auch hier hätte wohl eine Frau den Vortritt, sollte dieses Mal ein Mann das Rennen machen.
(jbu)
«Das ist sicher meine letzte Legislatur», sagt Doris #Leuthard im Interview mit @SRF. ^ms pic.twitter.com/EK4T6XB2fJ
— SRF News (@srfnews) July 31, 2017
Hier geht's zum Interview mit dem Westschweizer Fernsehen
Dieser Gender Krieg nervt!