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Nachrichtendienst: Deutsche Rechtsextreme zieht es in die Schweiz

Nachrichtendienst: Deutsche Rechtsextreme zieht es in die Schweiz

02.05.2016, 15:5302.05.2016, 16:40
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Seit Jahren ziehen Rechtsextreme aus Deutschland in die Schweiz. Das schreibt der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) in seinem Jahresbericht. Die Übersiedlung dürfte primär persönliche Gründe haben, insbesondere wirtschaftliche.

Die Schweiz lockt: Neonazis in Berlin.
Die Schweiz lockt: Neonazis in Berlin.
Bild: AP

Nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Strukturen in die Schweiz verlegt worden, heisst es im Bericht. Die Rechtsextremen aus Deutschland seien jedoch in der Schweizer Szene präsent.

Beim gewalttätigen Extremismus ist die Lage stabil: 2015 zählte der NDB auf rechter Seite 28 und auf linker 199 Ereignisse. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einer Steigerung. Jahresschwankungen seien jedoch wegen der tiefen Nominalwerte kaum aussagekräftig, schreibt der Nachrichtendienst.

Entspannung auf beiden Seiten

Die Zahlen bestätigten generell den langjährigen Trend zur Entspannung. Im rechtsextremen Bereich seien die Zahlen tief. Im linksextremen seien sie markant höher, aber seit Beginn des Jahrzehnts tendenziell rückläufig.

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Vernetzte Szene: Rechte Schweizer 2012 auf dem Rütli.
Vernetzte Szene: Rechte Schweizer 2012 auf dem Rütli.Bild: KEYSTONE

Mit Gewalt verbunden waren rund 43 Prozent der Ereignisse mit Rechtsextremen und rund 25 Prozent jener mit Linksextremen. Die rechtsextreme Szene hält sich laut dem NDB weiterhin bedeckt und agiert konspirativ, während die linksextreme Szene die Öffentlichkeit sucht.

Reaktionen auf Flüchtlingskrise

Auf der linken Seite sind laut dem Bericht derzeit «Grenzen» und «Repression» die beherrschenden Themen. Unter dem Stichwort «No Borders» kämpften Linksextreme gegen die geltenden Asylregelungen, schreibt der NDB.

Dagegen gebe es keinen Hinweis darauf, dass eine breitere soziale Bewegung gegen Einwanderung oder den Islam im Entstehen sei. Das belegten die gescheiterten Versuche, unter dem Namen Pegida in der Schweiz eine Veranstaltung durchzuführen. Entsprechend sei damit zu rechnen, dass es bei vereinzelten Gewalttaten bleibe.

Die Reaktionen der rechts- und linksextremen Szenen auf Migrationsentwicklungen seien aber eng zu verfolgen, das Gewaltpotenzial sei auf beiden Seiten vorhanden.

(sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bobness
02.05.2016 18:10registriert Juni 2015
Wirtschaftsflüchtlinge quasi. ...die zuhause Flüchtlingsheime im Brand stecken. Ohmannomann...
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Sheez Gagoo
02.05.2016 19:42registriert November 2015
Ja merci viumau. Während alle von "Islamisierung" und ähnlichem liiren, kommen Horden von nationalsozialistischem Wirtschaftsflüchtlingsgesindel? Das Pack dürfen die Deutschen gerne behalten, solchen Abschaum haben wir hier mehr als genug.
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Lowend
02.05.2016 17:24registriert Februar 2014
Habe ich ja schon einige Male geschrieben; Die Schweiz ist, vermutlich auch dank der Politik der SVP, zu einem Paradies für Rechtsextremisten geworden. Die Waffen für den NSU waren da wohl nur die Spitze der Kollaboration unter Neonazis!
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