Nach der Befreiung eines entführten Schweizers in Frankreich sind dort sieben Personen festgenommen worden. Die grossangelegte Polizei-Befreiungsaktion hatte in Valence, dem Tor zur Provence, stattgefunden. Der Fall soll mit Kryptowährungen in Verbindung stehen.
Noch am Donnerstag wurden die Verdächtigen einem Untersuchungsrichter Strafverfolgungsbehörden in Lyon vorgeführt, wie die Staatsanwaltschaft Lyon der französischen Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
Sie sollen insbesondere wegen Entführung, Freiheitsberaubung und bewaffneter Erpressung in organisierter Form unter Anklage gestellt werden. Damit bestätigten die Behörden eine Meldung der französischen Zeitung «Le Dauphiné libéré».
150 Einsatzkräfte der nationalen Einheit der Kriminalpolizei (UNPJ) und der Eingreiftruppe der Gendarmerie nationale (GIGN) waren an der Befreiungsoperation vom Sonntag beteiligt.
Laut «Le Dauphiné libéré» lag der Entführte gefesselt in einem Wohnhaus in der Nähe des TGV-Bahnhofs von Valence. Bei ihrem Einsatz nahm die Eliteeinheit zunächst den Hauptverdächtigen und zwei weitere Personen fest. Dabei gefundene Hinweise führten gemäss der Staatsanwaltschaft am Sonntag zum Entführten. Dabei nahmen die Polizeikräfte vier weitere Verdächtige fest.
Die Gendarmerie war am Samstag darüber informiert worden, dass ein Schweizer Staatsbürger von Entführern als Geisel gehalten wurde, die «für seine Freilassung ein Lösegeld in Kryptowährung forderten», erklärte die Staatsanwaltschaft .
Es wurden keine Einzelheiten darüber bekannt, wie lange der junge Schweizer, Mitte 20, festgehalten worden war. Informierte Quellen erwähnten die Zeit zwischen dem 28. und 31. August. Diesen Angaben zufolge soll das Opfer indirekt mit dem Kryptogeschäft zu tun gehabt haben.
In den vergangenen Monaten gab es in Frankreich mehrere Entführungen und Entführungsversuche im Zusammenhang mit der Kryptowährungsszene. (sda/afp)