Schweiz
Gesellschaft & Politik

Wer Smartvote nutzt, panaschiert mehr – doch der Effekt gleicht sich aus

Wer Smartvote nutzt, panaschiert mehr – doch der Effekt gleicht sich aus

06.03.2023, 12:48
Mehr «Schweiz»

Die Wahlhilfeplattform Smartvote hat laut einer neuen Studie keinen Einfluss auf den Ausgang von Wahlen in der Schweiz. Die Wahlbeteiligung steige dadurch nicht. Das Wahlverhalten verändere sich zwar leicht – mache aber bei den Resultaten keinen Unterschied.

Asian woman sitting on grass floor in the garden textured background for use a notebook computer , work concept at the outdoor
Smartvote sorgt für vermehrtes Panaschieren.Bild: Shutterstock

Forschende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern untersuchten für die Studie die kantonalen und nationalen Wahlen zwischen 1995 und 2018, wie die Universität in einer Mitteilung vom Montag schrieb. Die Resultate wurden kürzlich im Fachblatt «The Journal of Politics» veröffentlicht.

Nachdem Smartvote in einem Kanton verfügbar wurde, stieg die Wahlbeteiligung demnach nicht signifikant. «Das lässt den Schluss zu, dass Menschen, die Smartvote verwenden, ohnehin schon geneigt sind, an Wahlen teilzunehmen», sagte Lukas Schmid, Mitautor und Professor für empirische Methoden an der Universität Luzern, in der Mitteilung.

Gewinne und Verluste gleichen sich aus

Jedoch steige dadurch die Tendenz zum Panaschieren, dem Verändern einer Parteiliste. Meistens würden dabei Kandidierende auf die Liste einer anderen Partei eingetragen. Die Gewinne und Verluste durch das Panaschieren glichen sich im Endeffekt wieder aus.

Smartvote werde im Schnitt von 15 bis 20 Prozent der Wählenden genutzt. «Die meisten davon sind eher jung, haben eine hohe Bildung und ein hohes politisches Vorwissen und Interesse», so Schmid.

Auf der Plattform können sie einen ausführlichen Fragebogen ausfüllen. Anschliessend erhalten sie eine Liste der Kandidierenden, die am ehesten mit den eigenen Positionen übereinstimmen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Call me» – Gloria Amelia singt sich direkt in dein Herz
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Deutsche Finanzämter dürfen Schweizer Bankkonten abfragen

Schweizer Banken können Informationen zu Konten und Depots deutscher Kunden an die deutschen Finanzämter übermitteln. Das verletze kein Grundrecht und sei zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung gerechtfertigt, entschied der deutsche Bundesfinanzhof in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil.

Zur Story