Die Teilnehmer versammelten sich in Lausanne- Ouchy. Dann zogen sie in die Innenstadt in Richtung Rumine-Palast, wo am 24. Juli 1923 der Vertrag von Lausanne unterzeichnet worden war.
Die Demonstranten schwenkten zahlreiche Fahnen, die von den Organisatoren verteilt wurden. Sie zeigten die Embleme kurdischer Organisationen wie der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) oder das Porträt ihres Gründers Abdullah Öcalan, der seit 1999 in der Türkei inhaftiert ist.
Erste Eindrücke von der internationalen Demo heute in #Lausanne zum 100. Jahrestag des Lausanner Vertrages.
— WomenDefendRojava Deutschland (@WomenDefendRoj1) July 22, 2023
Tausende Menschen gehen heute auf die Straße und erheben ihre Stimme gegen die anhaltenden Angriffe in Kurdistan!
Hoch die internationale Solidarität!!🌍📢✊🏽 pic.twitter.com/YODaekXvZa
Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: «Der Vertrag von Lausanne ist ein Beschluss zum Völkermord an den kurdischen Völkern». Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marschs kamen aus zahlreichen europäischen Ländern. Die Organisatoren hatten vor dem Anlass gesagt, sie erwarteten zwischen 10'000 und 15'000 Teilnehmer.
Sowohl die Nachrichtenagentur Keystone-SDA als auch die Polizei schätzten aber die Teilnehmerzahl auf 6000. Der Anlass sollte am früheren Abend zu Ende gehen.
Die Polizei begleitete die Demonstration mit einem Grossaufgebot. Der Rumine-Palast war abgesperrt worden. Auch postierten sich Polizisten während des Marschs der Kurden an neuralgischen Stellen, beispielsweise vor einem Kebab-Restaurant. Zwischenfälle waren bis zum späteren Nachmittag nicht bekannt. Die Organisatoren hatten zu einem friedlichen Marsch aufgerufen.
Die Grossdemo in Lausanne läuft los. 100 Jahre nach der kolonialen Trennung Kurdistans ist der Wideratand an dem Ort wo der Vertrag unterzeichnet wurde. Im Schloss Ouchy beschlossen am 24.7.1923 die 🇹🇷🇫🇷🇬🇧🇯🇵🇮🇹🇬🇷 & das ehm. Königreich Jugoslawien Kurdistan aufzuteilen. pic.twitter.com/ygb61PUGJL
— riseup4rojava_at_ch_d (@Riseup4rojavaD) July 22, 2023
«Wir sind da, um zu zeigen, dass das kurdische Volk weiterhin existiert, dass es Widerstand leistet und dass es auch weiterhin Widerstand leisten wird», sagte eine Organisatorin des Anlasses zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
«Der Vertrag von Lausanne ist ein Vertrag der Schande», sagte sie weiter. Denn das auf vier Länder aufgeteilte kurdische Volk habe wegen dieses Vertrags keinen offiziellen Status. «Wir sind hier in Lausanne, um ein Jahrhundert von Verweigerung, Massakern und Ungerechtigkeit anzuprangern.» (sda)