Schweiz
Gesellschaft & Politik

Nationalrat sagt Ja zur zweiten Gotthard-Röhre

109 zu 74 

Nationalrat sagt Ja zur zweiten Gotthard-Röhre

24.09.2014, 15:0024.09.2014, 18:48
Mehr «Schweiz»
Bild
Bild: KEYSTONE

Der zweite Gotthard-Strassentunnel soll gebaut werden. Das hat der Nationalrat am Mittwoch nach einer emotional geführten Debatte mit 109 zu 74 Stimmen entschieden. Weil der Ständerat schon zugestimmt hat, ist die Vorlage nun bereit für die Schlussabstimmung am kommenden Freitag. Ein Referendum ist beschlossen. 

Der neue Gotthard-Strassentunnel soll ab etwa 2020 innerhalb von sieben Jahren gebaut werden. Anschliessend soll der bestehende, 1980 eröffnete Strassentunnel gesperrt und saniert werden. Ab etwa 2030 sollen dann beide Tunnels je einspurig betrieben werden. 

Gegen die Vorlage stellten sich SP, Grüne und Grünliberale. Gut drei Stunden debattierte die grosse Kammer mit zuweilen hoch gehenden Emotionen das Für und Wider des zweiten Tunnels. 

Die Gegner argumentierten mit der Befürchtung, dass nach der Inbetriebnahme beider Tunnels über kurz oder lang in jeder Richtung auf zwei Spuren gefahren werde. Die neue Röhre würde damit den Alpenschutz-Artikel in der Bundesverfassung durchlöchern. 

Befürworter und auch Verkehrsministerin Doris Leuthard verwiesen auf Verfassungsbestimmungen, die einen Ausbau der Kapazität am Gotthard verunmöglichten. Ohne Volksabstimmung könne der Betrieb von je zwei Fahrspuren pro Richtung nicht aufgenommen werden. Der Bundesrat will zudem das Betriebsregime mit je einer Fahrspur gesetzlich verankern. (aeg/sda) 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Zoff im Bundesrat: Jans und Rösti streiten sich wegen Strassburger Klima-Urteil
Der Erfolg der Klimaseniorinnen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hat in der Schweiz zu heftigen Reaktionen geführt. Der Bundesrat hat bislang geschwiegen – doch jetzt beziehen der neue SP- und SVP-Bundesrat Position.

Das Klima-Urteil gegen die Schweiz gibt auch nach zehn Tagen noch immer viel zu reden. Inzwischen ist die Causa auch in der Landesregierung angekommen. Zumindest trauen sich nun zwei Bundesräte, sich auch öffentlich zum Strassburger Entscheid gegen die Politik ihres Landes zu äussern.

Zur Story