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«Uns wurde zugesichert, dass wir uns in der Schweiz frei bewegen können», sagte der aus Venezuela stammende «Carlos» zur Lage in den 1970-er Jahren. Es habe zum Allgemeinwissen unter den Kämpfern der palästinensischen Widerstandsbewegung (Fedayin) gehört, dass sie in der Schweiz Schutz geniessen würden, sagte Carlos laut der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Montag. Im Gegenzug seien sie dazu angehalten worden, sich ruhig zu verhalten und keine Anschläge zu verüben. Daran hätten sie sich gehalten.
Ein Stillhalteabkommen mit ungefähr diesem Inhalt soll der damalige Aussenminister Pierre Graber mit einem PLO-Aussenbeauftragten in Genf im Geheimen geschlossen haben. Das enthüllte der NZZ-Reporter Marcel Gyr in seinem Buch «Schweizer Terrorjahre».
«Carlos», der mit vollem Namen Illich Ramirez Sanchez heisst und heute 66 Jahre alt ist, verbüsst in der Nähe von Paris eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen mehrerer Attentate. Unter anderem war «Carlos» an der OPEC-Geiselnahme vom Dezember 1975 beteiligt. «Carlos» wurde 1994 verhaftet.
Folgendes ging laut NZZ aus dem Gespräch mit ihm hervor:
Nach der Veröffentlichung von «Schweizer Terrorjahre» äusserten mehrere Medien, angeführt von «Tages-Anzeiger»- und «SonntagsZeitung»-Journalisten, Zweifel an der These eines Stillhalteabkommens. NZZ-Reporter Gyr schreibt, es sei Vorsicht geboten bei einem verurteilten Terroristen als Quelle. «Carlos'» Ausführungen bewertet er aber als «glaubhaft» und bezeichnet sie als «brisant».
Zudem kündigt er an, dass ihm aus dem Gespräch weitere Informationen zu Beteiligten vorliege die aber zunächst geprüft werden müssten. Das Gespräch fand laut der NZZ im Büro von «Carlos'» Zürcher Anwalt Marcel Bosonnet statt. (trs)