Der Zürcher Rechtsanwalt Martin Hablützel legt Rekurs gegen die Nicht-Promotion seines Sohnes am Gymnasium ein. «Die Knaben werden an den Gymnasien diskriminiert», sagt er in der «NZZ am Sonntag». Dies verstosse gegen die Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention.
Gymnasiasten seien auf mehreren Ebenen benachteiligt. Zum einen hätten sprachliche Fächer, in denen Mädchen erwiesenermassen besser sind, einen zu hohen Stellenwert.
Zum anderen seien die Gymnasien zu stark auf Fleiss, Anpassung und Genauigkeit ausgerichtet. Das seien «Eigenschaften, welche Mädchen insbesondere im Alter zwischen 15 und 18 Jahren viel stärker aufbringen als Buben», schreibt er im Rekurs. Er will damit, wenn nötig, vor Bundesgericht gehen. Mittlerweile liegt die gymnasiale Maturitätsquote bei den Mädchen bei 25 Prozent, bei den Jungen bei 17,5 Prozent.
Das Thema beschäftigt laut «NZZ am Sonntag» auch den Bund. Derzeit brüten Fachleute des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation über Verbesserungen des gymnasialen Bildungsweges, gemeinsam mit der Konferenz der Erziehungsdirektoren. Dabei geht es auch um Chancengleichheit.
«Der akademische Weg scheint junge Männer weniger anzusprechen», sagt eine Sprecherin des Staatssekretariats in der Zeitung. Es sei nicht sicher, ob dies mit dem Fächerangebot oder anderen Faktoren zu tun habe. «Eine Gewissheit bezüglich einer Benachteiligung besteht jedoch nicht.»
Für den Psychologen Allan Guggenbühl ist der Fall hingegen klar: «Gemäss meinen Erfahrungen werden die Knaben in Gymnasien systematisch benachteiligt.» (mim)
Ich war nie gut in Französisch oder Deutsch, habe es aber vor Jahren doch auch durchs, zugegebenermassen, sprachfokussierte Gymnasium geschafft. Die Lektion die ich dabei lernte ist dass man durch harte Arbeit seine Schwächen ausbügeln kann, eine Lektion die Luiz auch lernen würde wenn Pai nicht eingreifen würde.