Schweiz
Gesellschaft & Politik

«Ich möchte Nationalrat werden, aber so kurz wie möglich bleiben»  

Roger Köppel

«Ich möchte Nationalrat werden, aber so kurz wie möglich bleiben»  

01.03.2015, 10:02
Mehr «Schweiz»
Roger Köppel äussert sich in der Sonntagspresse zu seinen Plänen.
Roger Köppel äussert sich in der Sonntagspresse zu seinen Plänen.Bild: ARND WIEGMANN/REUTERS

Für manche Zeitungskommentatoren steht seit Donnerstag fest: Zwar möchte «Weltwoche»-Chef Roger Köppel Nationalrat werden, aber letztlich soll das Neo-SVP-Mitglied als Bundesratskandidat aufgebaut werden. Aber was sagt Köppel selbst? In der Schweiz am Sonntag äussert er sich dazu. Diese Vermutungen seien «bireweich», sagt er. Und ergänzt: «Ich möchte Nationalrat werden, aber so kurz wie möglich bleiben. Die nächsten vier Jahre sind für die Schweiz sehr wichtig, da werden die Weichen für die Unabhängigkeit gestellt», sagt Köppel. «Dann möchte ich mich so schnell wie möglich wieder aus der Politik verabschieden.» 

In der «Schweiz am Sonntag» äussert sich dezidiert auch SVP-Vizepräsident Christoph Blocher zu einer Bundesratskandidatur Köppels. «Es wäre ganz schlecht, wenn er das machen würde. Als Bundesrat müsste Roger Köppel die Chefredaktion der ‹Weltwoche› abgeben und damit würde er Einfluss verlieren.» Für Blocher steht fest: «Als Chefredaktor kann Köppel politisch mehr bewirken denn als Bundesrat.» 

Bundesrat ist offenbar kein Thema

Köppel selber sagt im Sonntagsblick dazu: «Als Bundesrat müsste ich mich von der Weltwoche trennen. Das kommt nicht in Frage.»

Eine andere Frage ist, ob Köppel das Zeug hat, um Blocher als SVP-Identifikationsfigur und Vordenker abzulösen. Für den Politgeografen Michael Hermann ist er der Einzige, dem man Blochers Nachfolge zutrauen kann. Köppel reagiert auf diesen Befund wieder vehement: «Christoph Blocher ist eine Ausnahmeerscheinung, ich empfinde Bewunderung und Dankbarkeit für ihn. Dass ich diese Rolle übernehmen könnte, ist völlig abwegig.» Für weniger abwegig hält das gegenüber der «Schweiz am Sonntag» SVP-Übervater Blocher. Er erkennt sich in vielerlei Hinsicht in Köppel.  

Für die Kandidatur als Nationalrat gibt sich Köppel indes optimistisch: Er glaubt, dass ihm auch CVP- und FDP-Wähler im Herbst ihre Stimme geben werden. «Ich setze mich für eine unabhängige und weltoffene Schweiz ein. Es wäre besorgniserregend, wenn sich heute davon nur noch die SVP-Wähler angesprochen fühlten,» so Köppel zum «Sonntagsblick »

Köppel musste nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur viel Kritik einstecken. Bei den Swiss Music Awards pfiff ihn ein Teil des Publikums aus. 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
quark
01.03.2015 11:01registriert Februar 2014
Gibt es nach 4 Jahren schon eine satte Rente? Oder will er der Schweiz nur Einbrocken aber nicht Auslöffeln resp. Durchführen? Eintagsfliegen sind Gift in jedem Parlament.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randen
01.03.2015 10:39registriert März 2014
Rein dort... Zeigen wie man alles besser machen kann, danach sofort abhauen und wegen schlechter oder nicht Umsetzung der grandiosen Ideen meckern. Toller Plan.
00
Melden
Zum Kommentar
8
Hunderttausende Katzen nicht registriert – jetzt prüft der Bund eine Chip-Pflicht

In der Schweiz leben derzeit rund zwei Millionen Katzen – damit sind sie das beliebteste Haustier des Landes. Die genaue Anzahl Büsis im Land ist allerdings unklar. Etwa weil vermutet wird, dass es Hunderttausende streunende Tiere gibt. Vor allem aber, weil Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht gechippt und damit nicht registriert sind.

Zur Story