Alain Berset informiert am Dienstag über die neuen Krankenkassenprämien.Bild: keystone
28.09.2021, 13:5128.09.2021, 15:58
Die Krankenkassenprämien sinken nächstes Jahr erstmals seit 2008, im Mittel um 0,2 Prozent. Je nach Kanton können die Durchschnittsprämien dabei um 1,4 Prozent ansteigen, oder aber um 2,1 Prozent tiefer ausfallen. Die Auswirkungen der Coronakrise sind noch unklar.
Die Belastung der Schweizer Haushalte durch die Krankenkassenprämien sinke 2022 deutlich, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Dienstag. Dies sei auf einen Rückgang der mittleren Prämie um 0,2 Prozent und einen Reserveabbau im Umfang von 1,2 Prozent dieser mittleren Prämie zurückzuführen.
So sieht die Veränderung in deinem Kanton aus:
bild: bag
2022 beläuft sich die mittlere Monatsprämie auf 315.30 Franken, das entspricht im Vergleich zu 2021 einer Senkung um 0,2 Prozent. Seit 2011 ist die mittlere Prämie im Durchschnitt jährlich um 2,4 Prozent angestiegen, seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 1996 betrug die jährliche Erhöhung sogar 3,5 Prozent.
Die mittlere Prämie für Erwachsene (373.80 Franken) und junge Erwachsene (263.80 Franken) sinkt gegenüber dem vergangenen Jahr um 0,3 Prozent beziehungsweise 1 Prozent. Die Prämie für Kinder sinkt leicht um 0,3 Prozent und beträgt 99.60 Franken. Die Prognosen zeigen zudem eine Senkung der mittleren Prämie in mehr als der Hälfte der Kantone.
(sda)
Das war die Pressekonferenz von Alain Berset:
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht davon aus, dass die beiden Instrumente, die zur Reduktion der Prämien 2022 geführt haben, auch im nächsten Jahr zur Anwendung kommen werden. Ohne den Reserveabbau wären die Prämien gestiegen.
Einige Versicherer hätten schon angekündigt, dass sie auch nächstes Jahr die Reserven senken wollen, sagte Thomas Christen, Leiter des Direktionsbereichs Kranken- und Unfallversicherung beim BAG. «Wir können aber nicht sagen, um wie viel das sein wird», sagte Christen.
Wenn die Versicherer die Reserven nicht reduziert hätten, wären die Krankenkassenprämien dieses Jahr wieder gestiegen, sagte Christen. Denn dann hätten die Versicherer die Kosten nicht knapper berechnen können. Und diese knappere Berechnung habe auch zur Reduktion der Prämien geführt.
Alain Berset beendet die Pressekonferenz.
Berset: Die Prämienentwicklung sei im Moment positiv zu werden. Doch die Prämien seien sehr knapp berechnet worden und auch wenn überflüssige Reserven zurückbezahlt würden, müsse man vorsichtig sein. Von einer Trendwende mag Berset nicht reden. Berset: «Wir wollen eine Prämienexplosion nicht nochmal erleben.»
Berset spielt damit auf das Jahr 2009 an, als die Prämien um rund 8 Prozent gestiegen sind.
Thomas Christen, Leiter Direktionsbereich Kranken- und Unfallversicherung, BAG, bestätigt den positiven Effekt durch knappe Kalkulation der Prämien 2022 und den Reserveabbau. «Wir gehen davon aus, dass diese Effekte auch nächstes und übernächstes Jahr tragen werden.» Mit anderen Worten: 2023 und 2024 rechnet Christen nicht mit einer Prämienexplosion. (chmedia)
Die Dämpfung der Gesundheitskosten ist gemäss Berset für den Bundesrat ein wichtiges Ziel. Aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts steigen die Kosten im Gesundheitswesen auch in Zukunft weiter an.
Ziel des Bundesrates ist, dass diese Kosten nur in einem medizinisch begründbaren Umfang steigen. Hierzu hat er ein Kostendämpfungsprogramm auf der Grundlage eines Expertenberichts vorgelegt.
Ein erstes Massnahmenpaket ist derzeit beim Parlament in Beratung. Ein zweites Paket befindet sich beim Bundesrat in Ausarbeitung. Das Sparpotenzial wird auf mehrere hundert Millionen Franken geschätzt. (ch media)
Je nach Kanton schwankt die Entwicklung der mittleren Prämie 2022 zwischen -2,1 % und +1,4 %. Diese Unterschiede lassen sich zum Teil mit der je nach Kanton unterschiedlichen Kostenentwicklung erklären. Die mittlere Prämie sinkt in 14 Kantonen. Eine Übersicht erhältst du in der Grafik, die Alain Berset auf Twitter geteilt hat:
Hier noch in gross:
Die aktuellen Reserven der Prämienversicherer betragen 12,4 Milliarden. Berset: «Das ist zu viel.» Die Reserven sollen deshalb halbiert werden. Verschiedene Versicherer haben bereits dem Bundesamt für Gesundheit ein Programm präsentiert, wie sie in den nächsten Jahren die Reserven an die Haushalte zurückgeben werden.
Alain Berset verkündet gute Neuigkeiten: Die Krankenkassenprämien sinken im kommenden Jahr im Mittel um 0,2 Prozent. Das sei das erste Mal seit 2008, dass die Prämien sinken würden.
Die Prämien sind zuletzt auf dieses Jahr im Durchschnitt moderat gestiegen, und zwar um 0,5 Prozent. Es war das dritte Jahr in Folge, mit einem mässigen Anstieg.
Die sogenannte mittlere Prämie betrug 2021 für Erwachsene 375.40 Franken, für junge Erwachsene waren es 265.60 Franken, für Kinder 99.70 Franken. Heute Dienstag werden die Prämien für 2022 bekannt. (chmedia)
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