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Gesundheit

Corona Schweiz: Infos zur Auffrischungsimpfung im Herbst

«Wir befinden uns irgendwo zwischen Pandemie und Endemie» + 46'025 neue Corona-Fälle

Kriegen wir bald die vierte Impfung? BAG und EKIF informieren über eine weitere Auffrischimpfung.
05.07.2022, 12:5605.07.2022, 16:58
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  • Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) informiert über die Impfempfehlung für den Herbst 2022.
  • Die Teilnehmenden sind Linda Nartey (BAG), Christoph Berger (EKIF), Philippe Girard (Swissmedic), Rudolf Hauri (VKS).
  • Die Fachleute erläutern die Covid-19-Impfempfehlung für eine weitere Auffrischimpfung – einen zweiten Booster.
  • Die Medienkonferenz beginnt um 13:30 Uhr.
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15:37
BAG meldet 46'025 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von sieben Tagen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 46'025 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 13 neue Todesfälle und 455 Spitaleintritte.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 33'108 bestätigte Neuinfektionen, 300 Spitaleintritte und 14 Todesfälle erhalten.

Aktuell befinden sich in den Spitälern 797 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 72,5 Prozent. 5,66 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 962,62 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

69,24 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind vollständig geimpft. Weitere 0,98 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Gesamtbevölkerung haben 43,72 Prozent auch eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. (sda)



14:30
Die Point de Presse ist zu Ende
14:28
Werden sich die Zertifikate verlängern?
«Ich bin da unsicher, ob die Zertifikate sich automatisch um 270 Tage verlängern werden», sagt Gardiol. Es sei wahrscheinlich. Zu gegebenem Zeitpunkt werde man aber nochmal darüber informieren.
14:23
Muss man bei der Auffrischimpfung wieder Alters-Kategorien machen?
«Wir hoffen nicht, dass es so weit kommt. Es müsste wirklich ein fast komplett neu mutiertes Virus auftreten, damit wir diese Herausforderung hätten», sagt Hauri. «Aber wir wären in der Planung darauf eingestellt und vorbereitet.»
14:21
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Auffrischung für alle erwachsenen Personen?
«Ich nenne ihnen kein Datum», sagt Berger. Man wolle nicht zu früh, aber auch nicht zu spät sein. Realistisch sei eine Auffrischung im vierten Quartal.
14:17
Kann man die Impfzentren schnell wieder hochfahren?
Man habe die Impfzentren zwar reduziert, aber nicht geschlossen. Derzeit sei man gut aufgestellt. Im Herbst müsse man aber tatsächlich wieder Personal rekrutieren, sagt Hauri.
14:15
Müssen wir uns jedes Jahr gegen Corona impfen?
Das wisse man noch nicht, sagt Berger. Es ist richtig, die Menschen nun zu schützen. «Wir befinden uns irgendwo zwischen Pandemie und Endemie», sagt Berger. Wie das nächstes Jahr aussehen wird, wisse man nicht.
14:12
Die Fragerunde beginnt
14:10
Keine Kategorisierung bei Auffrischungsimpfung
Es werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Impfstrategie wieder hochzufahren, sagt Hauri. Derzeit gebe es allerdings keine Kategorisierung bei der Auffrischimpfung. Es gebe genügend Impfstoffe – sollte es trotzdem zu einer Knappheit kommen, könne eine Kategorisierung folgen.

Es sei nicht zwingend, dass sich alle am ersten Tag impfen lassen. Man könne alle Menschen impfen, das habe die Vergangenheit gezeigt. Man habe mittlerweile auch etwas an Gelassenheit gewonnen im Umgang mit dem Thema – trotz der Ernsthaftigkeit des Themas.

Trotz Sommerferien versuche man, alle Personen über 80 Jahren zur Auffrischungsimpfung bewegen zu können, sagt Hauri.
14:04
Kommt die Maskenpflicht zurück?
Alarmstimmung ist in Bezug auf die Fallzahlen nicht angebracht, sagt Rudolf Hauri von der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte. Leichtsinn aber auch nicht. Darum: In Gesundheitsinstitutionen mache es durchaus Sinn, eine Maske zu tragen. Aber: «Es gibt keinen Grund, etwas an der normalen Lage zu ändern oder Massnahmen zu erlassen», sagt Hauri.

Hauri sagt, dass noch im Juli der Höhepunkt dieser Welle erreicht werden könnte. Die derzeitige Welle führe zwar vermehrt zu Krankheitssymptomen, aber nicht zu schweren Lungenerkrankungen. Diese seien eher selten. Zudem würden viele Menschen nicht mit, sondern wegen Covid-19 hospitalisiert.
14:01
Werden neue Impfstoffe zugelassen?
Philippe Girard von Swissmedic übernimmt. Das wichtigste Gesuch um eine Zulassungserweiterung komme vom Impfstoffhersteller Moderna. Der neue Impfstoff soll besser gegen die neue Omikron-Variante wirken und weiterhin auch gut vor den ursprünglichen Varianten schützen.
13:56
Wie sieht es mit neuen Impfstoffen aus?
«Aus heutiger Sicht erwarten wir, dass adaptierte Impfstoffe im Herbst das Angebot erweitern könnten», sagt Berger. Eine Zulassung fehle allerdings noch. Zusätzlich gibt es noch offene Frage über die Wirksamkeit.
13:54
Auffrischungsimpfung für alle
BAG und Ekif bereiten die Auffrischimpfung für die vierte Impfung vor. Vorrang haben Personen über 80 Jahren. Für alle anderen Erwachsenen empfiehlt die Ekif eine Auffrischimpfung im Herbst. Wer sich nun auffrischen möchte, muss dies Off-Label tun, was eine Informationspflicht zur Folge habe.

Durch eine Impfung könne der Schutz vor Hospitalisationen wieder aufgefrischt werden. Durch eine vierte Impfung werde eine geringe Verbesserung des Schutzes vor symptomatischer Erkrankung erzielt, sagt Berger. Für Risikopatienten erhöht sich der Schutz vor schwerer Erkrankung für ca. drei Monate. Deshalb sei es wichtig, dass die Auffrischimpfung dann vorgenommen wird, wenn die Viruslast hoch ist, wie dies momentan der Fall ist.
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13:50
Symptome trotz Impfung
Die Impfung sei wirksam und sicher, sagt Berger. Das Risiko einer schweren Erkrankung werde bei allen Personen reduziert. Die aktuell dominierende Omikron-Variante führt gemäss Berger ebenfalls zu milderen Verläufen. Dies wiederum führe zu einer Reduktion der allgemeinen Krankheitslast.

Für dreifach geimpfte Personen zwischen 16 und 64 Jahren ohne Risikofaktoren sei das Risiko für eine schwere Erkrankung in diesem Herbst gering, sagt Berger. Dies heisse aber nicht, dass man bei einer Infektion keine Symptome bemerke. Es könne einem ein, zwei Tage nicht so gut gehen, so Berger.
13:43
Ausgangslage hat sich geändert
Christoph Berger von der Ekif nimmt Stellung zur Impfempfehlung. Die Ausgangslage habe sich gegenüber der ersten Impfempfehlung geändert. Über 97 Prozent der Erwachsenen hätten mittlerweile Antikörper. Die Grundimmunsperrung habe geholfen, schwere Erkrankungen zu reduzieren.
13:40
90 Prozent der Schweiz hat sich infiziert
Das BAG rechnet damit, dass sich bereits 90 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mit dem Virus angesteckt hat.
13:39
Die aktuelle Lage
Gregor Lüthi vom BAG beginnt die Pressekonferenz. Das Infektionsgeschehen steigt seit Anfang Juni wieder. Doch das Positive: Die Zahlen in den Intensivstationen seien nicht besorgniserregend. Die Schweiz tausche sich mit anderen europäischen Ländern aus. Man beobachte die Situation weiterhin und plane Massnahmen, falls sich die Lage verschlimmert.
13:33
Bund empfiehlt im Herbst allen Erwachsenen eine vierte Impfung
Die Bundesbehörden verzichten auf eine generelle Empfehlung einer zweiten Auffrischimpfung für alle bis im Herbst. Nur Personen über achtzig Jahren sollen sich bereits in diesem Sommer ein viertes Mal impfen lassen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) haben am Dienstag vor den Medien in Bern die aktualisierten Impfempfehlungen für den Sommer präsentiert. Auch die Grundzüge der vor allem von den Kantonen sehnlichst erwarteten Impfempfehlung für den Herbst wurden dabei kommuniziert.

Demnach sollen sich Stand heute im Herbst sämtliche Personen über 16 Jahren ein viertes Mal impfen lassen. Die Impfempfehlung richte sich indes prioritär an besonders gefährdete Personen, wie es in der Mitteilung des BAG hiess. Als besonders gefährdet gelten Personen über 65 Jahren und solche mit erhöhtem individuellen Gesundheitsrisiko, etwa durch eine spezifische Vorerkrankung oder Schwangerschaft.

Auch im Herbst geringes Risiko für unter 65-Jährige

Für dreifach geimpfte Personen zwischen 16 und 64 Jahren ohne Risikofaktoren sei das Risiko für eine schwere Erkrankung in diesem Herbst gering, so das BAG weiter. Ihnen werde eine Auffrischimpfung im Herbst empfohlen, wenn sie das Risiko für eine Infektion aus privaten und/oder beruflichen Gründen vermindern möchten.

BAG und Ekif begründeten die Empfehlung mit den im Herbst voraussichtlich steigenden Covid-19-Fallzahlen. Bis im Herbst nehme zudem die generelle Immunisierung der Bevölkerung und damit auch der Schutz vor schweren Erkrankungen ab. Das Risiko für die Einzelnen und die Belastung des Gesundheitssystems würden somit wohl im Herbst/Winter am höchsten sein.

Bis zum Herbst empfehlen BAG und Ekif, trotz der Ausbreitung der Omikronvariante BA.5 und den steigenden Neuinfektionen, nur Personen über achtzig Jahren den zweiten Booster. Diese Personen hätten aufgrund ihres Alters das höchste Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Nach wie vor gültig ist die Empfehlung einer vierten Impfung für schwer immungeschwächte Personen.

Warten auf adaptierten Impfstoff

Wer bereits vollständig immunisiert sei, also entweder dreimal geimpft oder zweimal geimpft plus genesen ist, habe nach aktuellem Wissensstand nach wie vor einen ausreichenden Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung, so das BAG.

Zudem könne es sich lohnen, auf die adaptierten Impfstoffe zu warten, die voraussichtlich im Herbst zur Verfügung stehen werden. Neben der epidemiologischen Entwicklung sei der erwartete adaptierte Impfstoff mit ein Grund, um mit der definitiven Impfempfehlung und dem Definieren eines genauen Zeitpunkts für die zweite Auffrischimpfung noch zuzuwarten.

Wer sich entgegen den offiziellen Impfempfehlungen bereits vor dem Herbst zum vierten Mal impfen lassen möchte, muss laut BAG die Kosten dafür übernehmen. Für Personen über achtzig Jahren ist der zweite Booster kostenlos. (sda)
13:25
Die Teilnehmerliste
Teilnehmer der heutigen Point de Presse sind:

Céline Gardiol, Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Christoph Berger, Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF)

Philippe Girard, Swissmedic

Rudolf Hauri, Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte der Schweiz (VKS)
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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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What’s Up, Doc?
05.07.2022 15:37registriert Dezember 2015
"Zudem würden viele Menschen nicht mit sondern wegen Covid-19 hospitalisiert." Das ist falsch Zitiert, es müsste inhaltlich so lauten; Zudem würden viele Menschen nicht wegen sondern mit Covid-19 hospitalisiert.
Das ist ein entscheidender Unterschied.
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Pontifax
05.07.2022 13:04registriert Mai 2021
Hören Sie auf so dümmliche Fragen in Form einer Schlagzeile zu stellen. Informieren Sie uns, wenn sie zur Verfügung steht und gut ist.
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Gandalf-der-Blaue
05.07.2022 13:19registriert Januar 2014
Warum diese Schlagzeilen? Die Fakten liegen schon weitgehend auf dem Tisch und der Bundesrat wird keine Überraschung verkünden. Bitte steigt nicht wieder auf diese reisserische Corona-Berichterstattung um. Die hat am Ende mehr Schaden angerichtet, als die Massnahmen gegen das Virus.
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