Schweiz
Gesundheit

Medizinischer Durchbruch: In der Schweiz wird erstmals eine Person gegen Hepatitis C geimpft

Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die zu schweren Leberschäden führen kann.
Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die zu schweren Leberschäden führen kann.bild: shutterstock

Medizinischer Durchbruch: In der Schweiz wird erstmals eine Person gegen Hepatitis C geimpft

22.07.2015, 16:1822.07.2015, 16:59
Mehr «Schweiz»

Am Kantonsspital St.Gallen ist erstmals in der Schweiz eine Person gegen Hepatitis C geimpft worden. Die neue Impfung soll besonders HIV-positive Menschen vor dem Virus schützen, da bei ihnen die Erkrankung meist schwerwiegender verläuft.

Die Impfung wurde im Rahmen der europäischen Studie PEACHI erstmals am 21. Juli an der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene des Kantonsspitals St.Gallen durchgeführt, wie das Spital am Mittwoch mitteilte. Die Klinik ist Partnerin des Konsortiums PEACHI unter der Leitung der Universität Oxford, England.

Die Studie wird unterstützt vom Forschungsprogramm FP7 der Europäischen Kommission, das eine neue Impfstoff-Strategie gegen Hepatitis C bei HIV-positiven Personen testet. Entwickelt wurde der Impfstoff von ReiThera und GlaxoSmithKline.

Schwere Leberschäden

Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die bei der Mehrzahl der angesteckten Personen chronisch verläuft und zu schweren Leberschäden führen kann. Bei HIV-positiven Personen verlaufe die Krankheit meist schwerwiegender, schreibt das Kantonsspital St.Gallen.

Zwar gebe es Medikamente, mit denen eine Hepatitis-C-Infektion geheilt werden könne. Diese Medikamente könnten aber aktuell «wegen der preislichen Einschränkungen nicht bei allen Personen eingesetzt werden». Zudem schützten sie nicht gegen eine erneute Ansteckung.

Vielversprechende Tests

Deshalb sei die Entwicklung einer Impfung als Schutz vor einer chronischen Infektion ein entscheidender Schritt, die Ausbreitung von Hepatitis C weltweit zu reduzieren. Der neuartige Impfstoff sei bereits mit vielversprechenden Resultaten bei mehr als 200 HIV-negativen Personen weltweit getestet worden, heisst es.

Es sei wichtig, eine derartige neue Impfstrategie bei HIV-positiven Personen zu erforschen. Die Resultate dieser ersten Studie in der Schweiz und der PEACHI-Partner in England, Irland und Italien würden die Weiterentwicklung der Impfungen prägen. (viw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
SP-Funiciello sagt, was sie nach den abgelehnten AHV-Beschwerden nun fordert
Wegen falsch kommunizierter Zahlen wollten Grüne und SP-Frauen, dass das Bundesgericht die AHV-Abstimmung von 2022 aufhebt. Die Beschwerden wurden jedoch abgelehnt, sehr zur Enttäuschung von SP-Nationalrätin Tamara Funiciello.

Das Bundesgericht hat die Beschwerden abgelehnt. Ihr Fazit?
Ich bin mit diesem Urteil natürlich nicht zufrieden. Wir kamen mit der Erwartung hierher, dass wir gewinnen. Nun haben wir leider verloren.

Zur Story