Die vermuteten Falschdeklarationen beim Bündner Fleischhändler Carna Grischa in Landquart GR sind Gegenstand von Ermittlungen durch die Bündner Staatsanwaltschaft. Tätig wurde die Behörde aufgrund einer Anzeige.
Die Anzeige sei vorletzte Woche anonym eingegangen, sagte Claudio Riedi, Sprecher der Bündner Staatsanwaltschaft, am Montag zur Nachrichtenagentur sda. Weil ein gewisser Anfangsverdacht bestand, wurden die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Polizei aufgenommen. Untersucht wird, ob ein Straftatbestand oder mehrere vorliegen, wie Riedi weiter sagte.
Der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) schrieb am Montag, er verurteile die der Carna Grischa «vorgeworfenen Falschdeklarationen unter dem Vorbehalt der Unschuldsvermutung aufs Schärfste». Der Verband schrieb weiter, er wehre sich «gegen die möglicherweise aufkommenden Forderungen nach verschärften und vermehrten Kontrollen».
Der «SonntagBlick» hatte am Wochenende publik gemacht, der Bündner Fleischhändler Carna Grischa habe Fleischprodukte nicht richtig deklariert. Pferde- sei als Rindfleisch verkauft worden, ungarisches Poulet als schweizerisches oder Gefrier- als Frischfleisch.
Die Firma räumte ein, dass ein Teil der Vorwürfe zutreffe. Die meisten Fehler lägen «fast ausschliesslich einige Jahre zurück». Die Fehlerquote liege bei zwei Promille. Täglich würden in Landquart im Schnitt 600 Rüstscheine und 350 Lieferscheine verarbeitet. (sda)