Schweiz
Graubünden

Brienz GR wegen Bergsturzgefahr erneut gesperrt

Brienz GR wegen Bergsturzgefahr erneut gesperrt

16.06.2025, 16:3616.06.2025, 17:12
Mehr «Schweiz»

Das Bündner Dorf Brienz ist wegen Bergsturzgefahr am Montag erneut gesperrt worden. Zuletzt beschleunigten sich Gesteinsmassen am Berg über dem Dorf so stark, dass sie abzustürzen drohen. Die Einwohnerinnen und Einwohner sind bereits seit letztem November evakuiert.

Zuletzt war es ihnen möglich, das Dorf tagsüber zu betreten und beispielsweise die Landwirtschaftsflächen zu bewirtschaften. Doch auch das musste am Montag untersagt werden, wie die zuständige Gemeinde Albula in einer Mitteilung schrieb. Die ortsansässigen Bauern hätten die Tiere bereits am Sonntag von den Weiden holen müssen.

Bei den absturzgefährdeten Massen handle es sich um eine geschätzte halbe Million Kubikmeter Fels, sagte der Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Albula, Christian Gartmann am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das ist etwa die Menge von 500 Einfamilienhäusern.

Weitere 1,2 Mio Kubikmeter absturzgefährdet

Zusätzlich sind weitere 1,2 Millionen Kubikmeter Felsmassen in Bewegung. Diese reagieren einerseits sehr stark auf Niederschläge, aber auch auf herunterfallende Felsbrocken. Die beiden Gefahrenbereiche, das östliche Plateau und die Schutthalde, seien also miteinander gekoppelt, so Gartmann weiter. Löst sich das Plateau, kommt vermutlich auch die darunterliegende Schutthalde in Bewegung.

Das Ausmass eines solchen Absturzes sei noch nicht abschätzbar. Zur Zeit würden Geologen herauszufinden versuchen, wie weit das Material ins Dorf vordringen könnte.

Die Strassen an der Albula und in Richtung Lenzerheide seien jedoch aktuell nicht stärker gefährdet. Ebenso die Bahnlinie. Sie bleiben offen.

Mehrere Systeme würden den Hang überwachen, hiess es in der Mitteilung der Gemeinde weiter. Sobald die Gefahr durch das östliche Plateau besser einschätzbar sei, werde erneut informiert. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Judith Müller – die verges­se­ne Berner Künstlerin
Geboren in einem Künstlerumfeld, prägte Judith Müller über Jahrzehnte die Berner Kunstszene. Trotz öffentlicher Wandbilder, zahlreichen Ausstellungen und künstlerischem Engagement verschwand ihr Schaffen aus dem kulturellen Gedächtnis.
Sie gilt gerade noch knapp als Künstlerin der Moderne, einer Kunstepoche, die von etwa 1850 bis 1950 andauerte und mitunter die berühmtesten und auf dem Kunstmarkt am teuersten gehandelten Künstlerinnen und Künstler hervorbrachte. Während Ferdinand Gehrs’ (1896-1996) Spätwerk, welches er in den Nachkriegsjahren begann, oder die Werke von Alberto Giacometti (1901-1966) und Sophie Täuber Arps (1889-1943) ins kollektive Gedächtnis eingegangen sind, bleiben Judith Müllers (1923-1977) Kunstwerke im wahrsten Sinne des Wortes versteckt – obwohl sie 1923 in Lugano zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Kaspar in ein bekanntes Schweizer Kunstmilieu geboren wurde.
Zur Story