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René Benko: Graubündner Kantonalbank lässt Vorwürfe untersuchen

Graubündner Kantonalbank lässt Benko-Vorwürfe untersuchen

14.03.2024, 13:0814.03.2024, 15:05
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Der Bankrat der Graubündner Kantonalbank hat eine externe Untersuchung im Zusammenhang mit dem gestrauchelten Immobilienmogul René Benko in Auftrag gegeben. Im Fokus der unabhängigen, externen Untersuchung, die von EY geführt wird, steht der allgemeine Prozess der Kreditvergabe. Auch die Politik hat sich eingeschaltet.

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René Benko.Bild: keystone

Der Graubündner Finanzdirektor Martin Bühler (FDP) sagte am Donnerstag an einer Medienkonferenz, dass der Bankrat der Graubündner Kantonalbank eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben habe. Sie soll die Vorwürfe klären, welche in den vergangenen Tagen publik wurden. Die Regierung vertraue der Bank jedoch nach wie vor, betonte Bühler.

Die Vorwürfe

Mit der Untersuchung betraut wurde das Beratungsunternehmen Ernst & Young. Die «Sonntagszeitung» hatte am Wochenende aus E-Mails zitiert, die Konversationen zwischen GKB-Präsident Peter Fanconi und Benko zeigen sollen. Aus diesen soll hervorgehen, dass Fanconi möglicherweise Vorteile erhielt, weil er Benko indirekt zu Krediten bei anderen Kantonalbanken verholfen haben soll.

Fanconi soll dabei als «Türöffner» fungiert haben. Sein Sprecher betonte jedoch, dass Fanconi nie irgendwelche Vorteile erhalten habe. In der Untersuchung gehe es zudem nicht primär um Fanconi, sondern um den allgemeinen Prozess der Kreditvergaben.

SVP: «Finanzdirektor spielt Sache herunter»

Die SVP Graubünden verlangte am Donnerstag in einem Schreiben die «lückenlose Aufklärung» der Beziehung zwischen Fanconi und Benko. Auch solle die Untersuchung prüfen, ob in jüngster Zeit weitere potenziell problematische Geschäftsbeziehungen eingegangen wurden.

Ihre Kritik galt auch dem Bündner Finanzdirektor. Er spiele die Sache herunter, so die Volkspartei. Es sei entscheidend, dass Bühler die Geschäfte kritisch und unvoreingenommen prüfe und im Interesse der Bevölkerung handle. Schliesslich hafte der Kanton wegen der Staatsgarantie für die Verbindlichkeiten der GKB.

Kantonalbanken gewährten Millionenkredite

Neben der Bank Julius Bär gewährten auch mehrere Kantonalbanken dem gestrauchelten Immobilienmogul Benko Millionenkredite, darunter die Zürcher und die Aargauer Kantonalbank. Ob auch die Graubündner Staatsbank dazu gehört, ist nach wie vor offen.

Der Name der GKB soll gemäss Medienberichten jedoch auf einer Gläubigerliste aufgetaucht sein. Der mögliche Signa-Kredit bei der GKB wurde auf dieser Liste mit rund 60 Millionen Franken beziffert.

Kantonalbanken gewährten Millionenkredite

Neben der Bank Julius Bär gewährten auch mehrere Kantonalbanken dem gestrauchelten Immobilienmogul Benko Millionenkredite, darunter die Zürcher und die Aargauer Kantonalbank. Ob auch die Graubündner Staatsbank dazu gehört, ist nach wie vor offen.

Der Name der GKB soll gemäss Medienberichten jedoch auf einer Gläubigerliste aufgetaucht sein. Der mögliche Signa-Kredit bei der GKB wurde auf dieser Liste mit rund 60 Millionen Franken beziffert.

Benko meldete Insolvenz an

Der 46-jährige Benko galt bis vor einigen Monaten als Multimilliardär. Seit Ende Dezember meldeten jedoch eine ganze Reihe von Gesellschaften aus Benkos Signa-Gruppe Insolvenz an. Zu Benkos verschachteltem Firmenimperium gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin sowie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.

In der Schweiz gehört der Gruppe unter anderem die Hälfte des Luxuswarenhauses Globus. Mittlerweile meldete Benko auch persönlich Insolvenz an. (rbu/sda)

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