In Brienz GR ist das durch den Schuttstrom teilweise zerstörte Messsystem wieder ergänzt worden. Nun werden die neuen Daten gesammelt und ausgewertet. Wann der Entscheid über eine mögliche Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner fällt, bleibt vorläufig offen.
Nachdem ein Teil des abrutschenden Berghangs in der Nacht auf letzten Freitag kurz vor dem Dorf stoppte, stehen nun umfangreiche Abklärungen an. Sie sollen zeigen, wie gefährlich die Situation rund um Brienz noch ist.
Vorläufig gibt es deshalb auch keinen Termin, wann die Grundlagen für einen Entscheid über die Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner vorliegen könnten. «Wir sind aber sehr interessiert daran, dass dies möglichst rasch geschieht», erklärte Gemeindesprecher Christian Gartmann auf Anfrage von Keystone-SDA
Vor dem Schuttstrom war der abrutschende Berghang durch verschiedene Systeme mit 90 Messpunkten fast millimetergenau überwacht worden. Eingesetzt wurden Kameras, Laser, GPS oder auch Radar. Unter anderem mass ein im Dorf stehendes Tachymeter die Bewegung von Reflexionspunkten, die am Hang angebracht waren.
Ein Teil der Reflektoren für das Tachymeter wurde aber vom Schuttstrom mitgerissen. Am Dienstagnachmittag begannen Spezialisten, mit Seilen an einem Helikopter hängend, neue Prisma-Reflektoren in der Rutschung und auf dem Schuttkegel zu montieren.
In der Überwachung habe es eine Lücke gegeben, sagte Gartmann. Sie konnte am Dienstag mit der Installation von 17 neuen Reflektoren wieder geschlossen werden, sodass nun wieder ein Gesamtbild über die Situation am Berg möglich sei.
Es gab bereits erste Normalisierungsschritte: Der Wanderweg südlich der Albula konnte am Dienstag wieder geöffnet werden. Auch das Halteverbot entlang der Landwasserstrasse von Tiefencastel nach Surava ist aufgehoben worden. (sda)