Schweiz
International

So schneidet die Schweiz im Korruptions-Ranking ab

So schneidet die Schweiz im Korruptions-Ranking ab

23.01.2020, 06:0123.01.2020, 06:20
Mehr «Schweiz»

Mit 85 von 100 Punkten steht die Schweiz im internationalen Korruptions-Ranking von Transparency International gut da. Trotz gleichbleibender Punktzahl rutschte sie aber vom Podest und belegt jetzt zusammen mit Schweden und Singapur Rang vier.

[EDITOR'S NOTE: Topical image, posed picture with fake money] A briefcase with bundles of fake banknotes of Swiss Francs, pictured on July 21, 2011. (KEYSTONE/Martin Ruetschi)
Im Corruption Perceptions Index (CPI) liegt die Schweiz auf dem guten vierten Rang. Handlungsbedarf besteht aber unter anderem bei der Transparenz der Politikfinanzierung und der Geldwäscherei. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

An der Spitze liegen Dänemark und Neuseeland mit je 87 Punkten, gefolgt von Finnland mit einem Punkt weniger. Aber selbst diese Länder sind noch weit entfernt von der 100-prozentigen Integrität.

22 Länder haben sich seit 2012 verbessert, 21 haben sich verschlechtert. Gleich vier der G7-Nationen haben seit letztem Jahr Punkte verloren: Frankreich und die USA, die gemeinsam auf Platz 24 liegen, sowie Kanada und Grossbritannien.

Konkrete Chance zur Besserung

Die Schweiz tritt trotz gutem Resultat auf der Stelle, bedauert Transparency International in einer Aussendung vom Donnerstag. Es gebe noch erhebliche Defizite bei der Transparenz in der Politikfinanzierung, beim Schutz von Whistleblowern, bei der Geldwäschereibekämpfung und der Bestechung in Privatwirtschaft und Sport - Bereiche, welche vom Corruption Perceptions Index (CPI) gar nicht erfasst werden.

Doch Abhilfe ist möglich. «Die Politik hat 2020 die Chance, mit der Whistleblowing-Vorlage, der Revision des Geldwäschereigesetzes und der eidgenössischen Transparenzinitiative einige dieser gewichtigen Mängel anzugehen und konkrete Verbesserungen zu erzielen», sagt Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency International Schweiz.

Zwei Drittel liegen unter 50 Punkten

Der CPI 2019 der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International erfasst die Korruptionswahrnehmung für den öffentlichen Sektor von 180 Ländern. Er offenbart gemäss Mitteilung ein düsteres Bild: «2019 hat die Korruptionsbekämpfung weltweit keine Fortschritte gemacht; nach wie vor erreichen zwei Drittel aller Länder im CPI nicht einmal 50 von maximal 100 Punkten». Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 43.

Als Region schneidet Westeuropa am besten ab, am schlechtesten platziert sind die Regionen Subsahara-Afrika sowie Osteuropa und Zentralasien. Die beiden Amerikas sowie Asien bilden das Mittelfeld. Schlusslichter sind Somalia mit 9, Südsudan mit 12 und Syrien mit 13 Punkten. (mim/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Political Incorrectness
23.01.2020 08:45registriert Juni 2016
Ist das ein Witz? Bei all den Beschaffung-Skandalen des Bundes soll die Schweiz nicht korrupt sein? Letztes Beispiel: 24 Mio. Franken für eine J+S Datenbank, um 37'000 Mitglieder zu verwalten. (Zur Info: selbst beim höchsten Stundenansatz für Entwickler sind das 100'000 Mannstunden. Damit könnte ein 10-köpfiges Team über 4 Jahre arbeiten.)
360
Melden
Zum Kommentar
avatar
Blaugrana
23.01.2020 07:43registriert Januar 2017
Hat Transparency International auch Sachverhalte unter dem Begriff „Vetterliwirtschaft“ untersucht?
221
Melden
Zum Kommentar
11
Neuer Streik gegen Meloni: Verkehrsbehinderungen und Demonstrationen in Rom und Mailand

Mit einem landesweiten Streik haben Gewerkschaften in Italien erneut gegen die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mobil gemacht. Vor allem in Grossstädten wie Rom und Mailand kam es wie bereits Ende November zu grösseren Behinderungen.

Zur Story