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Klimastreik-Liveticker: So protestieren die Jugendlichen weltweit

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Klimastreiker ziehen am 24. Mai durch die Schweiz
Ob in Glarus...
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Liveticker

Hunderttausende fordern bei «Klimastreik» weltweit: «Gebt uns eine Zukunft»

Hunderttausende überwiegend junge Menschen haben in aller Welt unmittelbar zur Europawahl ein Zeichen für den Kampf gegen die Klimakrise gesetzt. Auch in der Schweiz haben über 20'000 Menschen an den Klimastreiks teilgenommen.
24.05.2019, 06:0728.09.2021, 15:02
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Alleine in Zürich demonstrierten laut der Polizei über 10'000 Personen. Im Kanton Bern gingen schätzungsweise rund 4000 Menschen für einen griffigen Klimaschutz auf die Strasse. Insgesamt waren Menschen in 25 Schweizer Städten an den verschiedenen Aktionen beteiligt.

International sollen laut einer Liste von Fridays for Future Demonstranten an 1784 Orten in 128 Ländern unterwegs gewesen sein.In Deutschland beteiligten sich am Freitag nach Angaben der Organisatoren rund 320'000 Menschen an der zweiten Auflage eines globalen «Klimastreiks» der Bewegung Fridays for Future; protestiert wurde in allen Bundesländern und in mehr als 200 deutschen Städten.

epa07597031 Protesters demonstrate during a 'Fridays for Future' demonstration in front of the Brandenburg Gate in Berlin, Germany, 24 May 2019. The growing 'Fridays for Future' mo ...
Klimastreik in Berlin.Bild: EPA/EPA

«Klimaschutz statt Kohleschmutz»

In der Hamburger Innenstadt protestierten beispielsweise nach Polizeiangaben etwa 17'000 Menschen, laut den Veranstaltern waren es bis zu 25'000. In Berlin sprachen die Organisatoren von mehr als 15'000 Teilnehmern. In Freiburg zählte die Polizei zwischen 8000 und 10'000. Auch in anderen deutschen Grossstädten war die Teilnehmerzahl vierstellig.

Vielerorts hielten Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie «Klimaschutz statt Kohleschmutz» und «Es gibt keinen Planeten B» in die Höhe. Nahezu überall war der Slogan «Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!» zu hören.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble forderte unterdessen eine entschlossenere Klimapolitik der deutschen Regierung. «Wir brauchen Entscheidungen, in der Klimapolitik wie anderswo», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag).

Die globale Aktion am Freitag stellte die zweite Auflage im Grossformat dar - an der ersten hatten sich am 15. März weltweit etwa 1,9 Millionen Menschen beteiligt. Fridays for Future hatte den zweiten Anlauf bewusst in die Zeit der Europawahl gelegt.

Start in Neuseeland

epa07438342 School students take part in a climate change strike in Brisbane, Australia, 15 March 2019. Hundreds of thousands of students are expected to strike worldwide demanding urgent political ac ...
Hier begannen die ersten Streiks am heutigen Tag: Demonstranten in Neuseeland.Bild: EPA/AAP

Der Klimastreik am Freitag zog sich einmal quer über die Erde. Den Anfang machten wegen der Zeitverschiebung mehrere neuseeländische Städte, darunter Christchurch und die Hauptstadt Wellington. Nicht nur Schüler, sondern auch zahlreiche Erwachsene marschierten bei den Protesten mit.

Im australischen Melbourne legten sich Hunderte Teilnehmer aus Protest wie später auch in Frankfurt kurz regungslos auf die Strasse. Märsche folgten dann in Ländern wie Thailand, den Philippinen und Indien. Selbst im kriegsgebeutelten Syrien versammelten sich rund 50 Menschen zu einem kleinen Protest, in der türkischen Metropole Istanbul waren es 80.

In allen 28 EU-Staaten gingen Demonstranten auf die Strasse, auch in Irland und Tschechien, wo am Freitag für die EU-Wahl abgestimmt wurde. In Mailand kamen mehr als 30'000 Demonstranten zusammen, im belgischen Brüssel waren es rund 7500.

Thunberg in Stockholm

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg rief in ihrer Heimatstadt Stockholm zu einem grundsätzlichen Umdenken zur Rettung des Klimas auf. «Wir stehen vor einer existenziellen Krise. Wir müssen Veränderungen in allen Ebenen der Gesellschaft sehen», sagte sie nach einem Protestmarsch, an dem sich 6000 bis 8000 Menschen beteiligten.

epa07597018 Swedish climate activist Greta Thunberg speaks on stage in the park Kungstradarden during the Global Strike for Future protest in Stockholm, Sweden, 24 May 2019. EPA/Janerik Henriksson/TT  ...
Greta Thunberg heute in Stockholm.Bild: EPA/TT NEWS AGENCY

Fridays for Future fordert, dass die Politik beim Thema Klima auf die Wissenschaft hört, die Ziele des Pariser Weltklimaabkommens einhält und mit entschiedenen Massnahmen dazu beiträgt, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen. Schon heute ist es auf der Erde etwa ein Grad Celsius wärmer als vor der Industriellen Revolution. (leo/sda/dpa/afp)

Hier wurde in der Schweiz gestreikt:
Baden: Bahnhofplatz, 10:00
Basel: Münsterplatz, 10:45
Bellinzona: Largo Elvezia, 14:00
Bern: Helvetiaplatz, 11:55
Biel: Robert-Walser-Platz, 16:00
Burgdorf: Kronenplatz, 10:00
Chur: Bahnhofplatz, 16:45
Davos: Postplatz, 12:00-13:00 (Sitzstreik)
Delémont: Place de la Gare, 14:00
Fribourg: Place Georges-Python, 16:00
Genève: Uni-Mail, 8:00
Glarus: Rathausplatz, 11:30
Köniz: Bläuackerplatz, 10:30
Langenthal: Schulhaus Kreuzfeld 4, 9:00
Lausanne: Place de la Gare, 10:30
Luzern: Helvetia Gärtli, 14:00
Münsingen: Gemeindehaus, 10:45
Neuchâtel: Bas du Funambule/Université, 14:00
Olten: Schützi Olten, 12:00
Rapperswil-Jona: Fischmarktplatz, 11:00
Schaffhausen: Vorstadt, 14:00
Solothurn: Kreuzackerbrücke, 12:15
St.Gallen: Vadianstatue, 10:30
Thun: Rathausplatz, 10:30
Zug: Vorstadtquai, 12:00
Zürich: Münsterhof, 13:00
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Die besten Schilder des Klimastreiks
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146 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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IMaki
24.05.2019 11:21registriert April 2014
Die Lektüre der überwiegenden Anzahl bisheriger Kommentare lässt nur einen Schluss zu: Die digitale, fünfte Kolonne der Herrliberger Bewegung ist wieder unterwegs. Schwer verdaulich diese Häme, dieses schlechte Gewissen, dieser Hass. Ein Mittel dagegen ist "Der Abgang - Bericht aus einer nahen Zeit".
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Posersalami
24.05.2019 13:17registriert September 2016
Grossartig, weiter so! 👏👏👏

Beim nächsten mal bin ich auch wieder dabei.
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lilas
24.05.2019 14:07registriert November 2015
Beim Lesen gewisser Kommentare befällt mich ein ähnliches Gefühl wie beim Lesen über Trumps Machenschaften.. eine Mischung aus Wut und Machtlosigkeit genüber Ignoranz, Dreistigkeit und Blödheit.
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