Der Schweizer Detailhandel hat laut «NZZ am Sonntag» wegen zunehmender Ladendiebstähle im Jahr 2023 ein Krisentreffen mit den kantonalen Polizeikommandanten initiiert. Beim Treffen hätten demnach Branchenvertreter eine bessere Zusammenarbeit gefordert, da sich viele Händler in mehreren Kantonen mangelhaft geschützt gefühlt hätten. Die Polizeikommandanten-Konferenz (KKPKS) habe das Treffen gegenüber der Zeitung bestätigt, jedoch keine weiteren Angaben gemacht. Auslöser sei eine Welle organisierter Diebstähle gewesen, seit der Coronapandemie seien die Zahlen explodiert, schrieb die «NZZ am Sonntag» weiter. Laut Polizeistatistik habe es 2024 fast 26’000 Fälle gegeben – gegenüber 15’600 im Jahr 2014. Die Swiss Retail Federation, welche über 1900 Detailhändler vertrete, gehe zudem von einer erheblichen Dunkelziffer aus. «Die Hemmschwelle, Ladendiebstähle zu begehen, scheint in der Schweiz gefallen zu sein», sagte deren Direktorin Dagmar Jenni zur Zeitung.
Eine Umfrage der Schweizer Armee zur Situation nichtbinärer Personen hat laut «NZZ am Sonntag» keine verwertbaren Resultate erbracht. Die Zeitung habe nach Einblick in die Umfragedaten festgestellt, dass über ein Drittel der 81 Teilnehmenden die Befragung genutzt habe, um gegen die Umfrage und queere Themen Stimmung zu machen. Die Armee habe erklärt, zahlreiche unsachliche Antworten hätten eine Auswertung verunmöglicht. Ursprünglich habe sie erheben wollen, ob nichtbinäre Dienstleistende Diskriminierung erleben und welche Bedürfnisse sie haben. In den Kommentaren sei etwa geäussert worden, das Verteidigungsdepartement habe offenbar «wirklich keine anderen Probleme». Auch SVP-Nationalrat Mauro Tuena habe die Befragung als unnötig bezeichnet, während SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf sie als wichtigen Schritt zur Inklusion gewürdigt habe. Dass die Armee nun so viel negatives Feedback erhalte, sei betrüblich, aber leider nicht überraschend.
Der Tessiner Stromversorger Azienda Elettrica Ticinese (AET) hat laut «Sonntagszeitung» Deutschland wegen des Kohleausstiegs auf rund 100 Millionen Euro verklagt. Die Klage sei beim Schiedsgericht der Weltbank eingereicht worden und verlange Entschädigung bis 2053 für das Kohlekraftwerk Trianel in Lünen, an dem AET mit 16 Prozent beteiligt sei. Das Werk soll 2031 vom Netz, eine Entschädigung sei nicht vorgesehen. Die Investition sei 2008 erfolgt, um die Versorgung des Tessins zu sichern. AET betone, man stelle den Ausstieg nicht infrage, fordere aber eine faire wirtschaftliche Entschädigung. Kritiker wie WWF und Powershift warnten vor einem gefährlichen Präzedenzfall für Klimaschutzmassnahmen. «Ein Erfolg der AET in dem Verfahren würde den deutschen Kohleausstieg infrage stellen, da weitere Kohleunternehmen Klage einreichen könnten», sagte Fabian Flues von Powershift zur Zeitung.
Ältere IT-Fachkräfte der Swisscom fürchten laut «SonntagsZeitung» zunehmend um ihren Arbeitsplatz wegen neuer Entwicklungszentren im Ausland. Die über 50-Jährigen fühlten sich durch Entlassungen, Frühpensionierungen und die IT-Standorte in Riga und Rotterdam unter Druck gesetzt, schrieb die Zeitung. Laut der Gewerkschaft Syndicom werde befürchtet, dass Swisscom dort vermehrt Stellen direkt besetze. Ursprünglich sei beabsichtigt gewesen, in diesen Zentren aufgrund des Fachkräftemangels in der Schweiz Fachkräfte ausserhalb der EU einzustellen. Swisscom räumte gegenüber der Zeitung Sorgen älterer Mitarbeitender ein, sehe jedoch kein generelles Negativbild. Man wolle IT-Fachkräfte weiterhin prioritär in der Schweiz rekrutieren und fördern. Die Gewerkschaft fordere Vorrang für Inlandstellen und ein Schweizer Wechselrecht für ausländische Mitarbeitende. Ein sozialpartnerschaftlicher Dialog sei im Gang, hiess es weiter.
Das geplante Wasserkraftwerk Gornerli wird laut «NZZ am Sonntag» den Gornergletscher stark beeinträchtigen. Recherchen der Zeitung zufolge, solle der untere Teil des Gletschers teilweise im neuen Stausee versinken, was die Schmelze beschleunigen dürfte. Der Direktor der Kraftwerke Grande Dixence, Beat Imboden, habe der Zeitung erklärt, im Tal oberhalb von Zermatt werde sich ohnehin ein natürlicher See bilden, der den Gletscher ebenfalls teilweise fluten werde. Wegen der Eismassen könne das volle Stauvolumen voraussichtlich erst ab 2055 genutzt werden. Trotzdem wolle die Politik das Projekt beschleunigen und das Beschwerderecht der Umweltverbände einschränken. Vertreter von FDP und Mitte hätten auf die Bedeutung für die Energiewende verwiesen. SP und Grüne hätten hingegen Widerstand angekündigt. «Das Vorgehen ist staatspolitisch bedenklich und ein Verstoss gegen Treu und Glauben», sagte SP-Nationalrat Jon Pult der «NZZ am Sonntag».
Nur fünf Parlamentsmitglieder haben laut «SonntagsBlick» bisher Einsicht in die noch geheimen EU-Verträge beantragt. Dies sei der Stand vom Freitag, wie das EDA auf Anfrage der Zeitung mitgeteilt habe. Der Bundesrat hatte vergangene Woche beschlossen, allen Mitgliedern des Parlaments Zugang zu gewähren. Zuvor war die Einsicht auf je zwei Vertreter pro Fraktion beschränkt gewesen, was parteiübergreifend zu Kritik geführt hatte. SVP-Nationalrat Alfred Heer habe eine Diskussion in der Geschäftsprüfungskommission angekündigt. FDP-Nationalrat Simon Michel etwa habe sich der Zeitung zufolge umgehend angemeldet. Viele Parlamentarier dürften aber abwarten, bis die Verträge im Juni offiziell veröffentlicht werden. Dann stehe mehr Zeit zur Verfügung, um das rund 800 Seiten starke Vertragswerk eingehend zu prüfen. Die vorgezogene Einsicht sei zeitlich begrenzt, erlaubt seien lediglich handschriftliche Notizen, Fotos hingegen untersagt, schrieb der «SonntagsBlick» weiter.
Der kürzlich im Thurgau festgenommene mutmassliche Agent ist nach Aussagen seiner Mutter gegenüber dem «SonntagsBlick» getäuscht worden. Der Ukrainer soll mit zwei Landsleuten Brand- und Sprengstoffanschläge in Deutschland geplant haben, wie der deutsche Generalbundesanwalt mitteilte. Die Verdächtigen sollen demnach in Kontakt mit Personen gestanden haben, die für den russischen Geheimdienst arbeiten. Die Mutter wies die Vorwürfe als absurd zurück. «Er wusste nichts davon. Das ist zu 100 Prozent sicher», sagte sie der Zeitung. Recherchen zufolge lebt der 29-Jährige seit 2023 in der Schweiz und zeigte sich auf Social Media proukrainisch. Laut «SonntagsBlick» pflege er jedoch auch Verbindungen nach Russland, eine seiner Schwestern lebe in Moskau. Er soll GPS-Tracker in der Schweiz beschafft und Testsendungen organisiert haben. Ein Jugendfreund nannte ihn der Zeitung zufolge «einen friedlichen Typ». Er sitze derzeit in Ausschaffungshaft, Deutschland habe seine Auslieferung beantragt.
Die Zahl der Fälle von kinderpornografischen Inhalten im Internet hat laut «Le Matin Dimanche» in der Schweiz stark zugenommen. 2024 seien von insgesamt 3421 registrierten Pornografie-Delikten fast 63 Prozent auf die Verbreitung oder den Konsum von Kinderpornografie zurückzuführen gewesen, berichtete die Zeitung. Im Vergleich zu 2023 habe sich die Zahl der Pornografie-Delikte im Wallis um 80 Prozent erhöht, im Jura um 58 Prozent, im Kanton Waadt um 57 Prozent, in Neuenburg um 49 Prozent, in Freiburg um 20 Prozent und in Genf um 7 Prozent. In sämtlichen Kantonen hätten Inhalte mit Minderjährigen die Mehrheit der Verstösse ausgemacht. Solche Inhalte verbreiteten sich auch zunehmend über soziale Netzwerke. Diese seien laut Patrick Ghion, dem Leiter des regionalen Cyber-Kompetenzzentrums der Westschweiz, auf allen gängigen Plattformen zu finden – von Instagram bis TikTok. (sda/con)
Nicht ‚nur‘ bei Ladendiebstählen sondern allgemein. Velos wurden mir in den letzten Jahren, trotz sehr guten Schlössern, 3 gestohlen. Meine priv. Autogarage wurde aufgebrochen und alles Werkzeug geklaut und zuletzt wurde uns sogar der Grabschmuck geklaut …
Macht man das Ganze noch in organisierter Manier klappt das sicher hervorragend.