Schweiz
Justiz

Mann von Ex-Botschafterin verlangt Schadenersatz in Millionenhöhe

Mann von Schweizer Ex-Botschafterin verlangt 20 Millionen Franken Schadenersatz

04.03.2022, 12:00

Der Ehemann der 2016 entlassenen Schweizer Botschafterin in Venezuela fordert vom Bund einen Schadenersatz von rund 20 Millionen Franken. Dies geht aus einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hervor. Im Zusammenhang mit seiner Klage verlangte der Mann Einsicht in Dokumente des Nachrichtendienstes über ihn.

Die geforderte Summe soll dem Wert jener Güter entsprechen, die nach der Entlassung seiner Ehefrau als Botschafterin bei ihm beschlagnahmt worden seien. Grund dafür sei, dass der Nachrichtendienst und das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) es verpasst hätten, notwendige Massnahmen zu ergreifen, um dies zu verhindern.

Was von wem beschlagnahmt wurde und was für Massnahmen notwendig gewesen wären, geht aus dem am Freitag veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nicht hervor. Im Rahmen der Behandlung der Klage hat das Schweizer Aussendepartement 24 Dokumente des Nachrichtendienstes erhalten, die als geheim eingestuft sind.

Falsche Behörde

Der Beschwerdeführer verlangte volle Einsicht in diese Unterlagen, was ihm verwehrt wurde. Zwar fällte fälschlicherweise das Finanzdepartement statt der Nachrichtendienst den entsprechenden Entscheid, wie das Bundesverwaltungsgericht festhält. Dennoch hat es diesen nicht aufgehoben.

Grund dafür ist, dass es sich lediglich um einen Zwischenentscheid handelt, der nur angefochten werden kann, wenn ein nicht wieder gutzumachender Nachteil droht. Dies ist laut Bundesverwaltungsgericht vorliegend nicht der Fall, weshalb es auf die Beschwerde des Mannes nicht eingetreten ist.

Seiner Ehefrau war gekündigt worden, weil sie zu viele Ferientage bezogen und gewisse Ausgaben als Spesen abgerechnet hatte, die nicht im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit standen. (Urteil A-1221/2020 vom 21.2.2022)

(aeg/sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schlaf
04.03.2022 13:06registriert Oktober 2019
„Die geforderte Summe soll dem Wert jener Güter entsprechen, die nach der Entlassung seiner Ehefrau als Botschafterin bei ihm beschlagnahmt worden seien.“

20 Millionen?

Da muss eine Menge Koks beschlagnahmt worden sein🤷🏼‍♂️
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insert_brain_here
04.03.2022 12:56registriert Oktober 2019
Verstehe ich das richtig: Der Mann hat unter dem Schutz der diplmatischen Immunität seiner Frau (illegal?) Sachwerte angehäuft und jammert nun rum dass er diese prompt verloren hat nachdem die Gattin den Bund als ihren Arbeitgeber beschissen hat und rausgeflogen ist?
Da sind scheinbar die richtigen zwei den Bund fürs Leben eingegangen.
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stegiKnüller
04.03.2022 15:21registriert Dezember 2020
SUPER: sie betrügt Arbeitgeber, wird völlig gerechtfertigt entlassen und Ehemann fordert
CHF 20’000’000.— ist der Typ Amerikaner? oder Anwalt??
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