Schweiz
Klima

Klimaaktivisten besetzten Büros von Rohstofffirmen im Genferseeraum

Klimaaktivisten besetzten Büros von Rohstofffirmen im Genferseeraum

17.02.2020, 17:3217.02.2020, 17:43
Mehr «Schweiz»
epa08224088 Following up on several protests in Geneva and Lausanne on the same day, activists from the global environmental movement Extinction Rebellion, XR, march to stage a protest in front of the ...
Extinction Rebellion in Genf.Bild: EPA

Mitglieder der Klimabewegung Extinction Rebellion haben am Montag die Räumlichkeiten mehrerer Rohstoffhandelsunternehmen in Genf und Lausanne besetzt. Sie beschuldigen die Branche, das Klima zu schädigen und die Umwelt zu zerstören.

Nach Angaben von Extinction Rebellion beteiligten sich insgesamt etwa 500 Menschen an der gleichzeitig an verschiedenen Standorten durchgeführten Aktion. Sie besetzten Büros der Firmen Vitol, Cargill und Mercuria in Genf und Ifchor in Lausanne.

Die Bewegung wirft diesen Firmen vor, «mit undurchsichtigen Geschäften die massive Abholzung, die intensive Landwirtschaft und eine zunehmend invasive Rohstoffausbeutung» zu fördern. Mit der Aktion wolle Extinction Rebellion die Aufmerksamkeit auf einen Sektor lenken, der in Öffentlichkeit nur wenig bekannt sei.

Die Polizei griff an den verschiedenen Standorten ein. Die meisten Räumlichkeiten wurden noch vor dem Mittag widerstandslos wieder verlassen. Die längste Aktion – auf dem Gelände von Vitol – dauerte etwa drei Stunden.

Fortsetzung bei Nestlé

Am Ende des Nachmittags setzten einige Aktivisten ihre Kundgebung am Nestlé-Hauptsitz in Vevey VD fort. Sie bezichtigten auch den Nahrungsmittelmulti, den Planeten zu zerstören.

Aktivistinnen der Klimabewegung Extinction Rebellion in den Räumlichkeiten der Rohstoffhandelsfirma Cargill in Genf.
Bild: KEYSTONE

«Schaut uns nicht an, schliesst euch uns an», riefen die Aktivisten vor den verschlossenen Toren des Firmengeländes.

Reise mit Bussen

Extinction Rebellion hat hierzulande bislang vor allem mit Blockaden von Brücken, Strassen und Parkhäusern in der Romandie Aufmerksamkeit erzielt. Am Montag reisten die Aktivisten jedoch selber mit Bussen zwischen Lausanne und Genf hin und her.

«Dies geschah aus taktischen Gründen. Mit dem Zug wären wir zu leicht entdeckt worden», rechtfertigte ein Mitglied der Umweltbewegung die Wahl des Verkehrsmittels. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Grüne Limmat in Zürich
1 / 8
Grüne Limmat in Zürich
Am 10. September war die Limmat in Zürich grün gefärbt.
quelle: zvg
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Extinction Rebellion blockiert Strasse in Lausanne
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
«Habe heute noch Panikattacken»: Suizidhelferin stand jahrelang unter falschem Verdacht
Jetzt hat ein Gericht den Fall Priska Preisig rechtskräftig eingestellt. Er zeigt, dass das Schweizer Recht liberaler ist, als Strafverfolger meinen. Die Ärztin hat gewonnen – aber auch viel verloren.

Vor acht Jahren stand Erika Preisig, Ärztin und Suizidhelferin, auf einem Balkon eines Pflegeheims in Münchenstein BL. Neben ihr befand sich Frau Meyer (Name geändert), eine 66-jährige Bewohnerin, und zeigte auf den Asphalt vier Stockwerke unter ihnen. Die Patientin sprach eine Drohung aus. Wenn Preisig ihr nicht helfe, ihr Leben zu beenden, werde sie es mit einem Sprung in die Tiefe selber tun.

Zur Story