«Kassensturz»: Schädliche PFAS-Chemikalien in frisch gefangenem Schweizer Fisch
Die SRF-Sendung «Kassensturz», die am Dienstagabend ausgestrahlt wurde, drehte sich um die sogenannten «ewigen Chemikalien» oder PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen). Dabei untersuchte das Team vom «Kassensturz», ob und in welchen Mengen die potenziell gesundheitsschädigenden Chemikalien in einheimischem Fisch zu finden sind. Die Antwort: fast überall und nicht nur in geringen Mengen.
Im Wissen um ihre Schädlichkeit hat die EU bereits seit Anfang 2023 Höchstwerte für PFAS in Lebensmitteln eingeführt. Ab 2024 gelten dieselben Höchstwerte auch in der Schweiz. (lak/sda)
Konkret liess der «Kassensturz» 17 Fische aus Seen, Flüssen und Zuchten an verschiedenen Orten der Schweiz auf das Vorhandensein von PFAS untersuchen. Gemeinsam mit dem Westschweizer Konsummagazin «A bon entendeur» wurden dabei 17 ganze Fische, die entweder von Berufs- oder von Hobbyfischern sowie aus Zuchten gefangen worden waren, in ein spezialisiertes Labor geschickt und dort auf elf verschiedene PFAS-Typen untersucht.
Das Resultat: «In jedem Fisch der durchgeführten Stichprobe stecken Spuren von PFAS», so der «Kassensturz». Von den 17 untersuchten Fischen waren sechs «kaum belastet», vier «relativ wenig belastet», fünf «relativ stark belastet» und bei zwei Fischen wurde der EU-Höchstwert überschritten.
Dabei fielen die starken Unterschiede auf. Und: je abgelegener die Orte, in denen der Fisch gefangen wurde, desto weniger belastet war er. Der Toxikologe David Staedler sagte dazu: «An städtischen Standorten mit mehr menschlichem Einfluss gibt es tendenziell mehr PFAS als an entlegenen Orten.»
Besonders hoch war gemäss dem «Kassensturz» die Belastung in den Fischen aus dem Murtensee, dem Zugersee, dem Doubs und dem Neuenburgersee. Umgekehrt enthielten die untersuchten Felchen, Zander und Egli aus dem Zürichsee sowie Felchen aus dem Vierwaldstättersee und Saibling aus dem Genfersee niedrigere PFAS-Werte. Und: «Kaum PFAS fand das Labor in Fischen aus der Saane, dem Lac de Joux und zwei Zuchten, welche mit Quellwasser aus den Alpen arbeiten», so der «Kassensturz».
Zwar hält der Toxikologe fest: «Wer einmal einen solchen Fisch isst, riskiert nicht, in den nächsten Stunden oder Tagen krank zu werden.» Das Problem sei aber vielmehr ein chronisches. Kämen zum regelmässigen Verzehr von belastetem Fisch zum Beispiel noch weitere PFAS-Spuren von anderen Quellen hinzu, könne der Schwellenwert, ab dem gesundheitliche Folgen möglich sind, trotzdem erreicht werden.
(lak)
