Die Junkers Ju-52 ist eines der bekanntesten Oldtimerflugzeuge, die noch ab und zu am Himmel zu sehen sind. Gebaut wurden die Maschinen im Junkers-Flugzeugwerk in Dessau ab den 1930er-Jahren.
Die dreimotorige Ausführung der Ju-52 war lange Jahre im zivilen als auch im militärischen Luftverkehr präsent. In den 1930er und 1940er Jahren galt die liebevoll «Tante Ju» genannte Maschine als eines der sichersten Verkehrsflugzeuge der Welt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Ju von der deutschen Luftwaffe vor allem als Transporter eingesetzt.
Die Schweizer Luftwaffe musterte ihre drei Maschinen nach über 40-jährigem Betrieb 1981 aus. Mit Spendengeldern in der Höhe von 600'000 Franken ermöglichte der Verein Freunde der schweizerischen Luftwaffe den Erhalt der Flugzeuge und brachte sie wieder in den Verkehr.
Ab 1983 starteten die Ju-52-Rundflüge mit den Maschinen HB-HOS und HB-HOP vom Flugplatz Dübendorf ZH aus. Wegen der grossen Nachfrage übernahm der Verein 1985 auch noch die Unglücksmaschine HB-HOT. 1997 erfolgte die Inbetriebnahme der HB-HOY.
Ausser dem schweren Unglück am Samstag gab es nur kleinere Zwischenfälle mit den Oldtimermaschinen. Die HB-HOS war 1987 auf dem Flugplatz Koblenz (D) in einen Unfall verwickelt. Menschen wurden dabei nicht verletzt, das Flugzeug erlitt Sachschaden. Die gleiche Maschine touchierte 1998 bei der Landung in Samedan GR eine Schneemauer. Auch da kamen die Insassen mit dem Schrecken davon.
Im Jahr 2000 startete eine «Tante Ju» von Dübendorf aus zu einer Weltumrundung. Nach 122 Tagen und halber Distanz wurde die Reise allerdings abgebrochen. Die russischen Behörden hatten der Schweizer Maschine die Landegenehmigung verwehrt. Für einen direkten Flug von Japan nach Alaska reichte der Treibstoff – das hochoktanige Mo-Gas – nicht.
Auch im Film kamen die Schweizer Jus zu Ehren. Zuletzt wurden 2007 mit der HB-HOT in Berlin etwa Szenen des US-Films «Die Walküre» mit Tom Cruise gedreht.
Die Ju-Air bot die beliebten Rundflüge auch von deutschen Flugplätzen aus an. Bis 2014 flogen mehr als 14'000 Passagiere mit den «alten Tanten», was nur dank dem grossen Einsatz von freiwilligen Helferinnen und Helfern und vielen Gönnern und Sponsoren möglich war. 2016 wurde die HB-HOY in den Ruhestand geschickt. (wst/sda)