Ein Luzerner Occasionshändler soll 66 Unfallautos als «unfallfrei» verkauft haben. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat den 38-jährigen Serben wegen Betrugs angeklagt, wie sie am Freitag mitteilte. Sie beantragte eine unbedingte mehrjährige Freiheitsstrafe und einen Landesverweis.
In der Darstellung der Staatsanwaltschaft hat der Occasionshändler zwischen Dezember 2015 und Mai 2017 mindestens 66 Autokäuferinnen und -käufer arglistig getäuscht. In Inseraten und an Besichtigungsterminen habe er der Kundschaft vorgespiegelt, dass er unfallfreie Fahrzeuge verkaufe. Zum Teil habe er auch Mängel an den Fahrzeugen vertuscht.
Der Autohändler verkaufte die 66 Unfallfahrzeuge für insgesamt 1.6 Millionen Franken. Hätten die Käuferinnen und Käufer gewusst, dass es sich um Unfallfahrzeuge oder mangelhafte Autos handle, hätten sie diese nicht gekauft oder nur zu einem tieferen Preis, erklärte die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, wissentlich und willentlich gehandelt zu haben. Sie klagte ihn wegen gewerbsmässigen Betrugs, gewerbsmässiger Geldwäscherei, wegen betrügerischen Konkurses und Pfändungsbetrugs, wegen Misswirtschaft und Unterlassung der Buchführung an. Bestraft werden solle der Mann mit einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten und einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 90 Franken. Zudem soll der Occasionshändler des Landes verwiesen werden.
Wann der Prozess vor dem Kriminalgericht Luzern stattfindet, ist noch offen. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung. (sda)