Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG bewegt sich nach Ansicht von Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister mit ihrem Online-Angebot ausserhalb ihres Auftrages. Sie konkurrenziere damit die Plattformen der Zeitungsverlage.
Die SRG und ihr Auftrag entstammten dem vordigitalen Zeitalter, sagte Pfister in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen eine Woche nach der vom Volk verworfenen Vorlage über die Medienförderung. Bevor über weitere Massnahmen zur Förderung privater Medien diskutiert werde, sei der Auftrag der SRG zu klären.
Die Politik müsse prüfen und neu definieren, was der Service public der SRG in einer digitalisierten Welt bedeute. Ihr müssten genauer bestimmte Grenzen auferlegt werden, damit die SRG die privaten Zeitungen im Online nicht dominierten.
Kern des Auftrages müsse eine ausgewogene Berichterstattung im audiovisuellen Bereich sein. Die SRG sei keine Online-Zeitung und dürfe es nicht noch mehr werden. Die Halbierung der SRG-Gebühren, wie sie die SVP vorschlage, sei kontraproduktiv. Sie löse weder das Grundsatzproblem, noch ermögliche sie eine konstruktive Debatte.
Heftige Kritik übt Pfister am Entscheid des SRG-Verwaltungsrates, die Boni für das Kader in den Fixlohn zu integrieren. Damit lasse die SRG jegliche Sensibilität vermissen. Es sei nicht einsichtig, warum die Kaderlöhne in den staatsnahen Unternehmen so hoch sein müssten und diese Manager mehr verdienen sollten als Bundesräte. (viw/sda)
Populistisch gegen die SRG zu schiessen und damit auf der Welle nach dem Nein zum Mediengesetz surfen zu wollen, ist so billig wie opportunistisch. Und zeugt von wenig Verantwortungsbewusstsein.
Für mich gehört es zum Service Public der SRG dazu, diesen Wandel mitzumachen.