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Rückgang um 40 Prozent: Irreguläre Migration in die Schweiz nimmt ab

Fluechtlinge aus einem Zug aus Oesterreich werden von Grenzwaechtern zur Kontrolle gebracht, am Mittwoch, 16. November 2022, in Buchs. Seit dem Sommer 2021 gelangen vermehrt afghanische Fluechtlinge a ...
Grenzwächter kontrollieren einen Zug aus Österreich in Buchs, St. Gallen. Die irreguläre Migration hat in der Schweiz abgenommen.Bild: keystone

Rückgang um 40 Prozent: Irreguläre Migration in die Schweiz nimmt 2024 ab

16.01.2025, 15:2516.01.2025, 15:25
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Die irreguläre Migration in die Schweiz ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent zurückgegangen. 29'459 Personen passierten nach Angaben des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit die Grenze widerrechtlich. Das Staatssekretariat für Migration führt den Rückgang auf eine Verschiebung der Migrationsrouten zurück.

Gab es 2023 noch 50'185 rechtswidrige Aufenthalte in der Schweiz, waren es im vergangenen Jahr nur noch 29'459. Nicht nur im Gesamtjahr, sondern auch in allen Monaten des vergangenen Jahres lagen gemäss den Angaben des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) vom Donnerstag diese rechtswidrigen Aufenthalte unter den Zahlen von 2023. Im Dezember 2024 ging die irreguläre Migration im Vergleich zum Dezember 2023 gar um 69 Prozent zurück.

Bezüglich der Herkunft seien Migrantinnen und Migranten mit syrischer Staatsangehörigkeit im Gesamtjahr 2024 am stärksten vertreten gewesen (7464 Personen), gefolgt von Personen aus Afghanistan (4123) und der Türkei (4091), hiess es.

Die meisten irregulären Grenzübertritte erfolgten im Dezember laut dem BAZG in der Region Zoll Ost (St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und Fürstentum Liechtenstein). Unter den im Dezember rechtswidrig in die Schweiz eingereisten Migrantinnen und Migranten waren syrische Staatsangehörige erneut am stärksten vertreten.

Verschiebung der Migrationsrouten

Wie es beim Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Anfrage hiess, gab es 2024 eine Verschiebung der Migrationsrouten und als Folge – im Gegensatz zu den Vorjahren – kaum mehr Transitmigration von Österreich in die Schweiz. Ausserdem habe Italien im vergangenen Jahr deutlich weniger Anlandungen verzeichnet, nämlich einen Rückgang gegenüber 2023 um 58 Prozent. Das habe wiederum wenig erstaunlich zu einer rückläufigen Süd-Nord-Migration geführt.

Auch deutlicher Rückgang in der EU

Die BAZG-Zahlen sind mit jenen der europäischen Grenzschutzagentur Frontex vergleichbar. Neue vorläufige Daten von Frontex, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigen einen deutlichen Rückgang der irregulären Grenzübertritte in die EU um 38 Prozent im Jahr 2024 und damit den niedrigsten Stand seit 2021. Insgesamt verzeichnete Frontex für das vergangene Jahr mehr als 239'000 irreguläre Einreisen in die EU.

Der Rückgang der Zahlen sei vor allem auf einen Einbruch der Ankünfte über das zentrale Mittelmeer und die westlichen Balkanrouten zurückzuführen, hiess es bei Frontex. Die verstärkte Zusammenarbeit der EU und ihrer Partner bei der Bekämpfung von Schleppernetzwerken habe zu einem deutlichen Rückgang der Grenzübertritte an den europäischen Aussengrenzen geführt. (sda)

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