Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich am Montag mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zu Gesprächen in Bern getroffen. Im Zentrum von Abbas' Arbeitsbesuch standen die schwierige Situation im Nahen Osten und die Perspektiven des Friedensprozesses.
Sommaruga wie auch Abbas versicherten sich in ihren Gesprächen der gegenseitigen Bemühungen um die bilateralen Beziehungen der beiden Länder. Der palästinensische Präsident bedankte sich im Von-Wattenwyl-Haus vor den Medien bei der Schweizer Regierung für deren Bemühungen um Frieden im Nahost-Konflikt.
Die Bundespräsidentin bestätigte Abbas, die Schweiz setze sich weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Allerdings, so Sommaruga, sei die Anerkennung Palästinas als unabhängiger Staat durch die Schweiz nicht Thema der Gespräche am Montag gewesen.
Für Aufsehen sorgten gleichentags mutmassliche Aussagen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu: Der 65-Jährige dementierte Medienberichte, wonach seine Likud-Partei von den Plänen für einen unabhängigen Palästinenserstaat abgerückt sei.
Abbas trifft sich am Dienstag zu weiteren Gesprächen mit den beiden Schweizer Ratspräsidenten und den Vorstehern der Aussenpolitischen Kommissionen von National- und Ständerat.
Sein letzter Besuch in der Schweiz geht auf das Jahr 2012 zurück. Damals traf sich der Palästinenserpräsident im November mit Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf und Bundesrat Didier Burkhalter zu Gesprächen in Bern. Abbas brach seine Europareise wegen der damaligen Krise im Gaza-Streifen nach dem Besuch in der Schweiz ab. (whr/sda)