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Trump und Rutte kündigen Patriot-Lieferung für die Ukraine an

epa12237741 NATO Secretary General Mark Rutte (L) and US President Donald Trump speak during a meeting in the Oval Office of the White House in Washington, DC, USA, 14 July 2025. EPA/YURI GRIPAS / POO ...
Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüsst die Ankündigungen Trumps.Bild: keystone

Trump und Rutte kündigen Patriot-Lieferung für die Ukraine an – und Trump droht Putin

Der US-Präsident verändert seinen Ton gegenüber Russland: Trump droht mit neuen Zöllen und verkündet, dass andere Nato-Staaten Waffen für die Ukraine kaufen können.
14.07.2025, 17:2414.07.2025, 18:36
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Trump droht Russlands Handelspartnern

US-Präsident Donald Trump droht Handelspartnern Russlands mit Zöllen in Höhe von etwa 100 Prozent. Diese würden erhoben, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tagen keinen Deal gebe, sagte der Republikaner bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weissen Haus.

Trump sprach von «sehr heftigen Zöllen». Die USA hätten im Zusammenhang mit dem Krieg ungefähr 350 Milliarden US-Dollar ausgegeben und hätten gerne, dass er endet.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüsste die Ankündigungen Trumps. Neben Trump sitzend sagte er: «Wenn ich heute (Kremlchef) Wladimir Putin wäre, und ich hören würde, worüber Du sprichst – was in 50 Tagen geschehen soll – dann würde ich mir nach dieser Ankündigung überlegen, ob ich die Verhandlungen über die Ukraine nicht deutlich ernster nehmen sollte als bisher.» Für die Ukraine seien das wirklich grossartige Nachrichten.

Patriot-Lieferung für Kiew

Rutte erklärt zudem, dass die Ukraine in den Besitz «massiver Mengen» an militärischer Ausrüstung gelangen werde. Dazu würden Luftabwehrsysteme, Raketen und Munition zählen.

Bereits zuvor hatte Trump bekanntgemacht, dass die USA an europäische Länder Patriot-Waffensysteme für die Ukraine verkaufen will. Vor Journalisten in den USA sagte er: «Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen.» Trump sagte, dass die USA nichts zahlen, sondern 100 Prozent europäische Länder.

Zum Thema Waffenlieferungen sagte Rutte, Trump habe ihn bereits am Donnerstag in einem Telefonat darüber informiert, dass er entschieden habe, dass die Ukraine das bekommen sollte, was sie brauche, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Logischerweise wolle Trump allerdings, dass die Europäer dafür zahlen. Dies baue auch auf den Beschlüssen des Nato-Gipfels auf, bei den sich alle Alliierten verpflichtet hatten, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu erhöhen.

Eins der Länder, das bereit ist zu zahlen, ist Deutschland. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist heute in Washington. Patriot («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft.

Rutte: Europa wird Einsatz zeigen

Rutte sicherte Trump zu, dass Europa nun erneut Einsatz zeigen werden. Deutschland sei derzeit massiv engagiert, aber auch Länder wie Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen, England, die Niederlande und Kanada. «Sie alle wollen Teil davon sein – und das ist nur die erste Welle – da wird noch mehr kommen», sagte der Niederländer. Man werde nun über die Nato-Strukturen den genauen Bedarf der Ukraine ermitteln, um dann mit «mit Tempo und Pragmatismus» Pakete schnüren zu können, bei denen es sowohl um die Luftverteidigung, aber auch um Dinge wie Raketen und Munition gehe.

Dabei gelte es nur sicherzustellen, dass die USA verteidigungsfähig blieben. «Denn am Ende seid Ihr der Weltpolizist (police agent of the whole world). Ihr seid die mächtigste Nation der Erde, mit dem stärksten Militär der Welt», sagte Rutte zu Trump.

Trump enttäuscht von Telefonaten mit Putin

Trump ist der Meinung, Moskau müsse sich mehr auf den Handel als auf den Ukraine-Krieg fokussieren. Russland habe ein enormes Potenzial und solle seine Ressourcen für den Handel statt für einen Krieg nutzen. Er spreche viel mit Putin, so Trump. Die Gespräche seien angenehm – doch sie würden «nichts mehr bedeuten», wenn kurz danach Raketen in ukrainischen Städten einschlagen würden.

(hkl, mit Material der sda/dpa und t-online)

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121 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stefan Watson
14.07.2025 17:33registriert September 2024
Er gibt putin immerwieder neuen Aufschub. Das reinste Kasperlitheater.
Mittlerweile hat auch der Hinterletzte (abgesehen von Roger Köppel) mitbekommen, das von Putin in Sachen Frieden nichts als heisse Luft kommt…
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meglo
14.07.2025 17:30registriert März 2016
Der Lehrling droht seinem Meister. Das wird Putin wahnsinnig beeindrucken.
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Das Hars (neu)
14.07.2025 17:29registriert März 2025
Und in 49 bzw. 50 Tagen so: „Was? Das habe ich nie gesagt, aber ich erwäge entsprechende Konsequenzen.“ - Zwischenzeitlich dürfte Putin Trump eh Honig ums Maul schmieren und selbst, wenn es zu Strafzöllen kommt, dann wohl kaum in der Höhe. Dann warten wir mal ab, was Anfang September geschehen wird…
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