Die Vogelgrippe breitet sich aus. In einem Geflügelbetrieb in Vorarlberg sind erste Tiere erkrankt. Damit hat die Krankheit, die bisher in der Bodensee-Region nur Wildvögel befallen hatte, auf Hausgeflügel übergegriffen. Die Behörden ergreifen nun Massnahmen.
Die Schweiz, Österreich und Deutschland koordinieren die Vorsichtsmassnahmen rund um den Bodensee. In der Nacht auf Freitag treten erste Massnahmen in Kraft, wie die österreichische Nachrichtenagentur apa am Donnerstag meldete.
Wie das zuständige Ministerium von Baden-Württemberg D mitteilte, wird ein Uferstreifen von einem Kilometer Breite definiert. In dieser Zone gilt Stallpflicht, das heisst, Geflügel muss in den Ställen bleiben.
Gleichzeitig betreibe man am Bodensee und am Rhein ein engmaschiges Monitoring, heisst es in der Mitteilung. Einbezogen seien Behörden, Geflügelwirtschaft, Landwirte, Fischer und Jäger, die besonders ihrer Ortskenntnisse wegen hilfreich seien. Das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) äusserte sich noch nicht zu den Massnahmen.
An der Vogelgrippe des Typs H5N8 sind in den vergangenen Tagen am Bodensee bereits rund 80 Wildvögel verendet, hauptsächlich Reiherenten. Verschleppt wird die hochansteckende Krankheit von Zugvögeln, die auf der Reise in ihre Winterquartiere Zwischenhalte einlegen. Für Menschen soll das Virus aber nicht gefährlich sein.
Auch aus Südungarn meldete die deutsche Nachrichtenagentur dpa Erkrankungen in einer Geflügelfarm. Die Behörden haben die Tötung der infizierten Tiere angeordnet. Schon in der Vorwoche war die Vogelgrippe in einer Truthahn-Farm in Südungarn ausgebrochen. 9000 Tiere mussten getötet werden. (whr/sda)