Schweiz
Polizeirapport

Schlag gegen Kinderpornografie in der Romandie: 96 Personen festgenommen

Polizeirapport

Schlag gegen Kinderpornografie in der Romandie: 96 Personen vernommen

05.12.2022, 10:5805.12.2022, 14:50
[Editor's note: photo mise-en-scene] A patrol of the cantonal police of Vaud searches a site, in the background, while their car with blue lights switched on is seen in the foreground, photograph ...
Bild: KEYSTONE

In einer gross angelegten Operation gegen Kinderpornografie hat die Kantonspolizei Waadt 96 Personen vernommen. Zwei Personen wurden in Untersuchungshaft gesetzt.

Die Operation wurde von Anfang September bis Ende Oktober durchgeführt, wie die Kantonspolizei Waadt am Montag mitteilte. Bei 42 Hausdurchsuchungen beschlagnahmten die Polizisten 311 Computer, Speichermedien und andere Kommunikationsmittel.

96 Personen mit Wohnsitz im Kanton Waadt, die kinderpornografische Bilder oder Videos heruntergeladen oder zur Verfügung gestellt hatten, wurden als Beschuldigte vernommen. Davon waren etwa 15 Prozent minderjährig.

Nach Polizeiangaben wurden insgesamt 120 Fälle bearbeitet. Etwa zehn davon betrafen Personen, die in Lausanne wohnen. Diese Fälle wurden zur weiteren Untersuchung an die Stadtpolizei Lausanne weitergeleitet.

Von allen Personen, die bei der Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht angezeigt wurden, wurden zwei in Untersuchungshaft genommen. Einer von ihnen wurde zudem wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen angeklagt.

Hinweise aus den USA

Diese Operation zur Bekämpfung der Cyberpädophilie konnte nach Polizeiangaben vor allem dank der Anzeigen des Nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC) in den USA durchgeführt werden, dem Sitz der wichtigsten Internetprovider, über die illegale Inhalte geleitet werden. Sie haben ein Verfahren entwickelt, um diese Inhalte aufzuspüren und den betroffenen Ländern zu melden.

In der Schweiz nimmt die Bundeskriminalpolizei (fedpol) diese Meldungen aus den USA entgegen. Sie analysiert sie und stellt erste Nachforschungen über den Nutzer an, mit dem Ziel, diesen bei seinem Wohnkanton anzuzeigen. Parallel dazu überwacht das Cyber-Kompetenzzentrum der Kantonspolizei Genf die sogenannten «Peer-to-Peer»-Tauschbörsen und meldet gezielt illegale Inhalte an die Westschweizer Kantone zur weiteren Untersuchung.

(aeg)

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