Am Dienstag, 10. März, 18.30 Uhr, stellen sich in der ZHdK die neuen Kandidatinnen und Kandidaten für den Regierungsrat des Kantons Zürich einem Podium. Dort diskutieren sie die Frage, welchen Mehrwert Kultur in einem nicht-ökonomischen Sinn schafft.
Klingt erstmal langweilig, birgt aber Zündstoff. Im weitesten Sinne hat das Thema mit dem Hafenkran in Zürich zu tun, mit Ausschreitungen von Jugendlichen, mit Integration, mit dem Schweizer Fernsehen und mit den Studenten der «brotlosen Künste». Und – je nach Ansicht – auch mit Fussball.
Klingst absurd, aber wenn es um die Frage geht, was kulturell wertvoll ist, geht es ja schon los – gut zu sehen bei der Diskussion über den Bau eines Fussballstadions in Zürich. Sollte der von der Stadt ähnlich gefördert werden wie «Kultur-Klassiker» wie Oper und Tonhalle?
Klingt nach Schnee von gestern, aber es gilt nach wie vor: Geschmäcker sind verschieden und darüber sollte man reden. Hilft beispielsweise eine Statue irgendwem? Und wenn ja, wie und warum? Zuletzt gut zu sehen an der Diskussion um den Zürcher Hafenkran, dessen Aufstellung etwa im Feuilleton des «Blick» heftig kritisiert wurde.
Klingt richtig, könnte sich aber als falsch herausstellen. Immerhin ging es bei «Züri brännt» in den 80ern auch um Freiräume für Jugendliche. Damals konnten die Demonstranten der Stadt das Kulturzentrum «Rote Fabrik» abringen – von dem heute aber böse Zungen behaupten, es sei auch schon wieder Mainstream. Deshalb muss man die Frage stellen:
Klingt altbekannt, dieser Ausspruch, aber wie kann man sich über fehlende Filme, unkreative Filmemacher oder zu wenig Schweizer Schauspiel-Nachwuchs beschweren – und sich dann nicht mit Kultur-Studien beschäftigen?
Oder kennst du dich so gut aus, dass du dieses drei Quizfragen fehlerfrei beantwortest?
Klingt nachvollziehbar: Während heutzutage niemand gegen Bildung wettert oder gar fordert, es müssten weniger MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gelehrt werden, haben Geisteswissenschaften einen schweren Stand. Für Aussenstehende wirken Fächer wie Ethnologie oder Soziologie mitunter «überflüssig», weil Potenziale nicht erkannt werden.
Klingt nach Kompromiss: Kultur-Förderung geht alle an – nur was Politiker der verschiedenen Parteien daraus machen, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt. Und deshalb musst du ihnen auf den Zahn fühlen und ihnen präzise Fragen stellen. Und diskutieren, versteht sich ja wohl von selbst!
Die Argumente werden im Kommentarfeld ausgetauscht, wo auch eure Fragen platziert werden, die die Kollegen der ZHdK sichten und für die Podiumsdiskussion auswählen. Die Fragen bitte mit einem Absatz und dem Zusatz «Meine Frage: ...» versehen.
Abgemacht?
Klingt, als habe da jemand was versprochen und nicht gehalten. Schon gut, schon gut! Sex und wie die Gesellschaft damit umgeht sind natürlich die Dauererrektion im Kultur- und Medienbetrieb, das Thema wird immer heiss diskutiert und es gibt so manches Theater darum. Nehmen wir nur Milo Moiré: Die Schweizerin crasht allenthalben Ausstellungen, zieht blank und nennt ihre Aktion dann Kunst. Zu recht?