Die Liste an Kritikpunkten im Jahresbericht zur Leistungsvereinbarung zwischen Bund und SBB, der der «Sonntagszeitung» und der «NZZ am Sonntag» vorliegt, ist lang:
Die Vereinbarung zwischen Bund und SBB garantiert den Bundesbahnen für Betrieb und Unterhalt zwischen 2013 und 2016 total 6,6 Milliarden Franken, verbunden mit einem detaillierten Pflichtenheft sowie 15 zu erreichenden Zielen.
Von diesen Vorgaben haben die SBB 2014 nur fünf erreicht, darunter jene, welche die Sicherheit betreffen. Bei den Zusammenstössen erzielten sie mit nur einem Vorfall gar das beste Resultat seit Messbeginn.
Schlecht fiel die Bilanz hingegen punkto Qualität und Netzverfügbarkeit aus, und auch bei der Produktivität blieben die SBB hinter den Erwartungen zurück. Sowohl Betrieb als auch Unterhalt waren teurer als vorgegeben.
Die Bilanz sehe zwar auf den ersten Blick nicht berauschend aus, sagt SBB-Infrastrukturchef Philippe Gauderon. «Das bedeutet aber nicht, dass wir schlecht gearbeitet haben.» Er verweist darauf, dass die SBB im langjährigen Vergleich deutlich Kosten gesenkt hätten.
Zudem stammten die Ziele aus einer Zeit, als man noch nicht gewusst habe, wie gross der Nachholbedarf beim Schienennetz sei und wie schleppend sich das Volumen im Güterverkehr entwickle, sagt Gauderon. Die SBB wollten die Ziele darum in der Zwischenzeit anpassen, was das Bundesamt für Verkehr (BAV) indes ablehnte. (dwi)