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Hanfzigaretten-Firma Koch & Gsell aus Steinach SG ist insolvent

Hanfzigaretten-Firma Koch & Gsell aus Steinach SG ist insolvent

09.01.2024, 19:1709.01.2024, 19:17

Die Hanfzigaretten-Firma Koch & Gesell in Steinach, Kanton St. Gallen, hat Konkurs angemeldet. Das ist das Aus für die Schweizer CBD- und Tabakmarke «Heimat». Dem Unternehmen fehlt die Liquidität, und es hat die Tabaklizenz verloren.

Blick auf eine Packung CBD-Zigaretten der Marke ''Heimat Tabak und Hanf'', aufgenommen am Mittwoch, 12. Juli 2017, in Steinach. Die Zigaretten des Herstellers Koch und Gsell sind l ...
Ein Päckli Hanfzigaretten von Koch & Gesell.Bild: KEYSTONE

Firmengründer und CEO Roger Koch begründete den Konkurs am Dienstagnachmittag vor den Medien mit gesunkenen Umsätzen, ungenügender Liquidität sowie mit der erfolglosen Suche nach neuen Geldgebern.

Im November 2023 habe das Unternehmen die Bürgschaft für die Tabak-Betriebsbewilligung von rund 450'000 Franken nicht mehr leisten können, so Koch. «Das war für uns der Genickbruch». Dies habe zu einem Umsatzeinbruch von 50 Prozent geführt.

«Diverse Rettungsversuche in letzter Minute scheiterten, weshalb nur der Antrag auf Insolvenz blieb», sagte Koch. Es seien aber alle Löhne und Sozialleistungen der Mitarbeitenden stets bezahlt worden, betonte der CEO. 2020 hatte das Unternehmen zwölf Angestellte beschäftigt.

Wie es weitergehe, sei offen. Ein Neustart, der sich ausschliesslich auf das margenträchtigere Hanfgeschäft und auf Produkte wie Hanfeistee konzentrieren würde, wäre für Geschäftsführer Koch denkbar. «Wir haben enormes Know-how, Wissen, Rezepte und ein Patent, das weltweit eingetragen ist», sagte er.

Nachlassstundung 2019

Die 2015 gegründete Zigarettenfirma setzte auf Tabak mit Schweizer Herkunft und wurde 2017 bekannt, als sie die weltweit erste legale Hanf-Tabak-Zigarette auf den Markt brachte. 2019 folgten industriell hergestellte Zigaretten aus reinem CBD-Hanf. Die für die Herstellung verwendeten Verfahren hat das Unternehmen patentieren lassen.

2019 geriet die Firma in finanzielle Schieflage und musste Nachlassstundung beantragen. Investitionen in Forschung und Entwicklung, Maschinen sowie die nationale und internationale Expansion hatten zu massiver Überschuldung geführt. Der Konkurs konnte 2020 vorerst abgewendet werden. (sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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_andreas
09.01.2024 21:52registriert April 2020
Fuztrockene Zigaretten mit ein paar Krümelchen CBD für 20.-.
Einfach sehr schlechte Qualität zu einem überrissenen Preis. Wundert mich nicht das denen die Umsätze einbrechen da es mittlerweile sehr gute ähnliche Produkte gibt.
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Nirantali
09.01.2024 19:50registriert Juli 2020
Ich bin mir sicher, wenn Hanfprodukte mit THC bereits legal wären und diese Hanfzigaretten THC enthalten würden, wäre das nicht passiert.

Denn es ist doch so, diejenigen die nur CBD wollen, wollen nicht unbedingt auch noch Tabak konsumieren. Und für diejenigen die THC konsumieren, denen der Tabak egal ist, ist diese Zigarette nix.

Zudem gibt es heute bereits eine Vielzahl an CBD Produkten ganz ohne Tabak. Genauso gibt es auch Produkte mit THC die ohne Tabak auskommen, einfach noch nicht legal, was sich aber noch ändern wird.

Der Trend geht heute eindeutig zu tabakfreien Produkten.
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