Eine zweite Gotthardröhre ist notwendig – denn der aktuelle Strassentunnel muss saniert werden. Das sagte Bundesrätin Doris Leuthard am Dienstag bei der Lancierung ihrer Kampagne für einen zweiten Gotthard-Strassentunnel.
Am 28. Februar wird das Stimmvolk über eine zweite Gotthardröhre abstimmen. Bundesrat und Parlament haben den Bau einer zweiten Röhre beschlossen, um die Nord-Süd-Verbindung durch den Gotthard aufrecht zu erhalten, während der existierende, 1980 gebaute Strassentunnel saniert wird.
Der neue Tunnel soll ab etwa 2020 in sieben Jahren gebaut werden. Anschliessend würde der bestehende gesperrt und saniert. Ab etwa 2030 sollen dann beide Tunnels je einspurig betrieben werden; die zweite Spur würde jeweils als Pannenstreifen dienen.
Mit zwei einspurigen Tunnels könnten künftig Kollisionen verhindert werden, heisst es in der Medienmitteilung des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).
Die Gegner einer zweiten Röhre glauben aber nicht, dass es dabei bleiben wird. Sie befürchten, dass die Kapazitäten auf der Strecke trotzdem erhöht werden. Sie hatten im Januar das Referendum eingereicht. Unter den Gegner sind die Alpeninitiative, der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und die Parteien SP, Grüne und GLP.
Es ist das dritte Mal nach 1994 (Alpenschutzinitiative) und 2004 (Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative), dass das Volk direkt oder indirekt über den Bau eines zweiten Strassentunnels durch den Gotthard entscheiden kann. Bisher sagte es Nein. (sda)