Die Stadt Lugano versucht seit vergangenem Herbst die Prostitution in Privatgebäuden zu unterbinden. Nun kann sie erste Erfolge vorweisen. In 27 Fällen wurden Privatbordelle durch eine Einsatzgruppe geschlossen.
Vermietern und Hausverwaltern sei vielfach nicht bewusst gewesen, dass ihre Immobilien dem horizontalen Gewerbe dienten, teilte die Stadtgemeinde Lugano am Donnerstag in einem Bericht mit.
Als die Besitzer durch die «Einsatzgruppe Prostitution» der Polizei darüber informiert wurden, hätten sie sich häufig kooperativ gezeigt. Die Hausbesitzer seien dann auf privatrechtlichem Weg gegen ihre Mieter vorgegangen.
Wo das nicht half, versuchte es die Einsatzgruppe mit Abmahnungen oder drohte, die Wohnungen mit einem Amtssiegel unzugänglich zu machen. In 27 Fällen konnte im vergangenen Jahr so sichergestellt werden, dass Mietwohnungen wieder ausschliesslich für Wohnzwecke genutzt wurden, so die Stadtgemeinde.
Schwieriger gestalteten sich die Ermittlungen dagegen bei jenen fünf Wohnungen, die bereits vor 2014 der Polizei gemeldet wurden. Dort wurden Anfang September die letzten Mahnungen ausgesprochen – bislang ohne Erfolg.
Von einem wirklichen «Rückgang» des Rotlichtgewerbes in Privatwohnungen kann laut der Stadt nur rund ein Jahr nach dem Arbeitsbeginn der «Einsatzgruppe-Prostitution» noch nicht gesprochen werden. Es würden aber aktuell mehr alte Fälle gelöst als neue gemeldet werden. (sda)