Die Mutter der fünfjährigen Cheyenne, die am Dienstag in Muzzano TI im Auto gestorben ist, hat nicht absichtlich gehandelt. Zu diesem Schluss kommt die Tessiner Staatsanwaltschaft nach einer Befragung. Eine Freiheitsstrafe droht der Mutter nach aktuellem Kenntnisstand nicht.
Der Vorwurf der Behörden lautet deshalb auf fahrlässige Tötung in Folge einer Nachlässigkeit. Aktuell müssten noch alle medizinischen und rechtlichen Untersuchungen abgeschlossen werden, um den Vorfall klar rekonstruieren zu können, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend mit.
Den Autopsiebericht habe sie noch nicht erhalten. Sicher sei nur, dass das Kind an der Überhitzung im Wagen starb. Medien hatten zuvor berichtet, dass die Frau aus dem Thurgau ihre fünfjährige Tochter nach einem Ausflug alleine im Fahrzeug schliefen liess.
Die Mutter und die drei Töchter aus dem Kanton Thurgau hatten die Fünfjährige am Dienstagabend tot im Auto aufgefunden. Notfallpsychologin Nadine Maetzler, die kurz nach dem Vorfall bereits in Muzzano vor Ort war, sprach von einer Tragödie.
Trauer, Angst, Scham und Schuld seien in der akuten Phase die vorherrschenden Gefühle der Beteiligten. Auch die Helfer stünden unter einem enormen Druck. Gerade weil Kinder beteiligt seien, sei es eine «schlimme Situation», sagte Maetzler.
Zuletzt war in der Schweiz Ende August letzten Jahres ein Kleinkind gestorben, nachdem es sein Vater im Auto auf dem Firmenparkplatz vergessen hatte. Der Vater hatte es versäumt, das 16-monatige Baby wie üblich am Morgen bei der Kindertagesstätte abzugeben. Nach Feierabend am späten Nachmittag bemerkte er das Drama. (sda/meg)