Als würde es hageln: Am 29. Februar fallen im Thurgauer Dorf Triboltingen über 100 Vögel wie Steine vom Himmel. Auf einer Fläche von rund 50 auf 50 Meter liegen sie auf dem Boden, viele auf der Hauptstrasse, ein kleinerer Teil auf einer Wiese. Ein Augenzeuge sagt gegenüber der «Thurgauer Zeitung»: «Ein Drittel bewegte noch seine Flügel, die restlichen Vögel waren tot.»
Doch was ist passiert ? Die zuständige Jagd- und Fischereiverwaltung in Frauenfeld ist überfragt. Die Todesursache: vorerst unklar.
Ein Teil der Zugvögel wird dem Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin an der Universität Bern übergeben, wie die Zeitung weiter berichtet. Marie-Pierre Ryser, Leiterin der Abteilung Wildtiere, sagt: «Die Stare weisen Lungenblutungen auf und haben ein Trauma erlitten.» Doch auch sie kann die genauen Umstände des rätselhafte Sterben der Stare nicht erklären.
Auch Livio Rey von der Vogelwarte Sempach zeigt sich überrascht vom Ausmass in Triboltingen. «120 Stare sind schon sehr viele», meint er gegenüber der Zeitung.
Er vermutet, sie könnten mit einem grossen Gebäude mit Glasscheiben kollidiert sein. Nur: In unmittelbarer Nähe stehen keine grossen und hohen Gebäude. Und eine Kollision mit einem Flugzeug kann ausgeschlossen werden: Stare fliegen überwiegend in Bodennähe bis hinauf auf zirka 1200 Meter. Was als Todesursache aber laut Rey durchaus in Frage käme: Ein Zusammenprall mit einem Lastwagen.
Spekulationen jedoch, die neue Mobilfunktechnologie 5G könnte etwas mit dem mysteriösen Vogelsterben zu tun haben, setzt Ornitologe Rey ein Ende: Man überwache seit über 30 Jahren flächendeckend Vogelpopulationen, man «finde jedoch keine Hinweise darauf, dass Strahlung ganze Vogelarten beeinflusst.» (mlu)
Hat man denn herausgefunden was mit den Vögel in den Haag passiert ist?