«Marthaler. Marthaler und Pirmin Zurbriggen uuuund – das war's ja eigentlich schon, was man aus der Schweiz so kennt. Überlege grade, aber beim besten Willen, von den Lebenden fällt mir jetzt nix mehr ein.»
Nein. Harald Schmidt wollte von SRF keine Stargage, er erhält die gleiche Entlöhnung wie die werdende Mutter, die er aktuell vertritt.
Nein. Wie folgender Uralt-Clip über die Microsoft-Katze zeigt. Aber Büsingen mag er. Die deutsche Gemeinde in der Nähe von Schaffhausen, die mitten in der Schweiz liegt. Da ging er für den «Kulturplatz» hin, spielte Orgel (er war mal hauptamtlicher Kirchenorganist), moderierte höflich, aber auch ein bisschen moderat die Beiträge an und riet rundum, dass alle «ein bisschen mehr Büsingen wagen» sollten. Büsingen sei ja «eigentlich sone Art Checkpoint Röschti».
... Büsingen war: «Soll ich was Anderes machen? Soll ich nen anderen Ort ansagen, damit es cooler klingt? Geilingen!»
Ja. Junge Damen lösten sich nach dem gemeinsamen Fondue-Essen in Büsingen in schwärmerischen Gefühlsbekundungen auf.
Ja. «Sie kenn ich doch vom Fernsehen!», sagte eine Dame aus Büsingen, und ein paar anderen war anzusehen, dass sie dies zumindest dachten. Ob das der Frau, deren Stellvertretung er macht, auch passiert?
Nein, nein und nein. Auch wenn er 71'000 Follower hat. Der Mann dahinter heisst Robert Michel, ist 27 Jahre jünger und ca. 20 cm kleiner als Schmidt. Also 30 und ca. 1,74 Meter. Herr Michel mag Herrn Schmidt so als Mensch nicht. Aber die Fans mögen Herrn Michels Herrn Schmidt. Der richtige Herr Schmidt ist noch nie gegen den falschen vorgegangen.
Ich bin wohl aktuell der prominenteste deutsche Leiharbeiter in der Schweiz.
— Harald Schmidt (@BonitoTV) 11. Februar 2015
Ja, sein Haaransatz ist deutlich zurückgegangen.
«Das Theater, die Musik und die Malerei» hält er «allesamt für überschätzt, aber sehr wichtig. Ich geh auch nicht ins Theater, ich geh nie ins Museum, ich geh ganz, ganz selten ins Konzert. Ich kucke Fernsehen.»
Natürlich nicht. Harald Schmidt ist gelernter Theaterschauspieler, ab 2002 war er Ensemble-Ehrenmitglied am Schauspielhaus Bochum und schaffte es, eins der langweiligsten Stücke der Theatergeschichte, nämlich Becketts «Warten auf Godot» zu einem Kassenhit zu machen. Später spielte und sang er in Stuttgart in einem «Hamlet»-Musical Hamlets toten Vater. Er liebt den österreichischen Dichter und Dramatiker Thomas Bernhard über alles und bestritt ganze Sendungen seiner «Harald Schmidt Show» mit möglichst schwierigen Klassiker-Monologen.
Vor einem Jahr beendete er seine Karriere als TV-Talker wegen schwindender Quoten. Sein Auftritt im «Kulturplatz» gilt allgemein als sein TV-Comeback.
Harald Schmidt sagt: «Gefühl ekelt mich.» Und dass er eigentlich keine Freunde habe, und wenn, dann lieber Männerfreunde. Aber er hat seine Lebenspartnerin Ellen und je nach Quelle vier bis fünf Kinder. Bekannt sind jedenfalls Hannes, Nele, Amelie und Peter. Alle Aussagen, die er selbst schon über sein Privatleben gemacht hat, entpuppten sich später als Lügen. Zum Beispiel hat er bei der Beerdigung seiner Grossmutter nicht geweint. Auch sein Geburtstag variiert. Und Mikado-Spielen ist gewiss nicht sein Hobby.
Harald Schmidt moderiert den «Kulturplatz» noch einmal, am 18. Februar.