Der Gemeindeschreiber von Zermatt ist in Untersuchungshaft in Zürich. Laut dessen Anwalt wird ihm vorgeworfen, jemanden bedroht zu haben. Es gehe aber um eine «rein familiäre Auseinandersetzung» ohne «Tätlichkeiten» und «Verletzungen».
«Er soll jemanden bedroht haben, aber diese Person hatte zuvor ihn bedroht», hiess es vom Anwalt des Gemeindeschreibers, Max Imfeld-Frischknecht, am Montagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuvor hatten das katholische Medienzentrum «kath.ch» und «20minuten» online darüber berichtet.
Mit Zermatt hat dies laut Anwalt nichts zu tun. Die Gemeindepräsidentin war demnach seit zwei Wochen über die Untersuchungshaft informiert. Die Aussage, er sei «untergetaucht» oder «spurlos verschwunden» sei «bewusste Fehlinformation der Medien» gewesen, so Imfeld-Frischknecht. Die Polizei habe den Gemeindeschreiber ebenfalls nicht suchen müssen.
In der vergangenen Woche hatten verschiedene Medien berichtet, der Gemeindeschreiber von Zermatt sei spurlos verschwunden, verschollen, auch von der Polizei nicht auffindbar.
Darauf kam am Samstag Widerspruch vom Anwalt, und es hiess, der Gemeindeschreiber sei nicht untergetaucht, sondern habe sich aus persönlichen Gründen vom Dienst zurückgezogen - vor Ende seines Arbeitsverhältnisses auf Ende Dezember. Die Gemeinde sei darüber informiert gewesen, der ganze Wirbel unnötig.
Bevor der Mann Gemeindeschreiber Zermatts wurde, war er Kommandant der Schweizergarde im Vatikan gewesen. Er war 2008 von Papst Benedikt XVI. ernannt und 2014 von Papst Franziskus entlassen worden. Dieser hatte in der Presse dementiert, den St. Galler wegen seines übermässig autoritären Führungsstils entlassen zu haben. 2015 erhielt der Mann eine Kaderstelle bei der Kantonspolizei Zürich. (sda)
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