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Wallis: Kanton darf vier Wolfsrudel abschiessen

Jetzt also doch: Kanton Wallis darf vier Wolfsrudel abschiessen

09.10.2024, 18:22
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HANDOUT THEMENBILD ZUR SESSION THEMA WOLF UND JAGDGESETZ - Ein Wolf, mutmasslich "M35", aufgenommen beim Dorfeingang von Bellwald im Obergoms, Wallis, am 28. Mai 2013. (KEYSTONE/Marco Schmid ...
Der Wolf ist im Wallis zu einer Art Staatsfeind Nr. 1 geworden, könnte man meinen. Bild: KEYSTONE

Im Wallis können nun doch vier der derzeit elf Wolfsrudel beseitigt werden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat nach einer ersten Ablehnung eines Abschussgesuchs für das Rudel Hérens-Mandelon einen Ergänzungsantrag des Kantons genehmigt.

Nach Erhalt der Bewilligung des Bafu habe Staatsrat Frédéric Favre, Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, die Beseitigung auch dieses Rudels angeordnet, teilte der Kanton Wallis am Mittwoch mit. Zu Beginn hatte das Bafu entschieden, dass der Kanton Wallis nur eines von vier vorgesehenen Wolfsrudeln abschiessen darf. Die Erlaubnis galt zunächst nur für das Nanz-Rudel.

In der Folge sprach Staatsrat Frédéric Favre bei Umweltminister Albert Rösti vor. Die beiden Parteien kamen überein, dass das Wallis für diese drei Rudel ohne Abschussgenehmigung Wiedererwägunganträge auf eine proaktive Regulierung stellen kann.

Zunächst erteilte das Bafu nachträglich für die Rudel Les Toules und Augstbord eine Abschussgenehmigung. In beiden Fällen kam das Bundesamt nach Ergänzungsanträgen aus dem Wallis zum Schluss, dass Wölfe Nutztiere in geschützten Situation angegriffen haben. Zuletzt hiessen die Behörden in Bern die Beseitigung des Rudels Hérens-Mandelon gut.

Die Wolfspopulation im Wallis wird auf 90 bis 120 Individuen geschätzt. In der laufenden Jagdperiode wurden im Wallis bislang fünf Wölfe erlegt, zwei davon durch Wildhüter und drei durch Jäger. Die Regulierungsbewilligung gilt bis zum 31. Januar 2025. (sda/cpf)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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001786.3c528531@apple
09.10.2024 19:26registriert Oktober 2024
Mich stören die Gespräche hinter verschlossenen Türen. Im Fall hier wurde festgelegt wieviele Tiere / Rudel geschossen werden dürfen. Offenbar war das dem Wallis nicht genug und man platzierte das Mimimi bei BR Rösti höchstpersönlich. Hinter verschlossenen Türen werden Möglichkeiten skizziert wie man noch mehr abschiessen kann. Gesucht, gefunden der Entscheid des BAFU wird umgestossen.

Wenig transparent, welche Rolle hier Rösti spielt. Scheint als wären die Abschüsse seine Prio 1.

Ich fühle mich verarscht, dass ich das Jagdgesetz angenommen habe.
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_kokolorix
09.10.2024 20:08registriert Januar 2015
Wie viele Rudel wollten sie letztes Jahr vernichten? Und wie viele haben sie real geschafft?
Hier geht es doch nur darum, dass eine Menge blutrünstiger Waffennarren auf etwas Lebendiges schiessen dürfen.
Es gibt in der Schweiz niemanden, der die Kompetenz hätte, eine Wolfspopulation zu regulieren.
Wir haben es letztes Jahr deutlich gesehen. Es wurden Wölfe angefüttert und wahllos abgeknallt, egal zu welchem Rudel die gehört haben, und was die dort für eine Funktion hatten.
Selbst ein paar Herdenschutzhunde mussten dran glauben, weil die Herren Jäger zuerst schiessen und dann nachschauen.
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slnstrm
09.10.2024 19:08registriert August 2023
Toll... Damit werden die Reviere durcheinander gebracht und anstatt 4 Rudel weniger sind es dann in kürzester Zeit 8 Rudel. 🤷‍♂️
Rudel reguliert man und schiesst sie nicht ab. Das könnte denen jeder Staat sagen, der schon länger mit Wölfen zu tun hat. Aber eben, sie müssen es wohl selber lernen...
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