Schweiz
Graubünden

Bündner Jäger schiessen erstmals Wölfe auf der Hochjagd

Im Kanton Graubünden sind wieder zwei Wölfe bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen (Themenbild).
Bündner Jägerinnen und Jäger haben auf der dreiwöchigen Hochjagd im September zwei Wölfe geschossen.Bild: KEYSTONE

Bündner Jäger schiessen erstmals Wölfe auf der Hochjagd

03.10.2024, 15:40
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Bündner Jägerinnen und Jäger haben auf der dreiwöchigen Hochjagd im September zwei Wölfe geschossen. Es war das erste Mal, dass die Jägerschaft auf der traditionellen Jagd zur Regulierung von Wolfsrudeln beigezogen wurde.

Gleichzeitig wurden in der seit 1. September laufenden Regulationsperiode 14 Wölfe von der Wildhut erlegt, wie Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei auf Anfrage erklärte. «Wir sind zufrieden mit dem Einbezug der Jagd», sagte der Verantwortliche für Grossraubtiere gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Um eine Lizenz für den Abschuss von Wölfen zu bekommen, müssen Patentjägerinnen und -jäger einen Instruktionsabend besuchen. Das Interesse daran sei gross gewesen. Bisher absolvierten 2700 der 5200 Bündner Jagenden den Kurs. Sie dürfen allerdings nur dort auf Wölfe anlegen, wo ganze Rudel geschossen werden.

Drei Rudel eliminieren, sechs Rudel verkleinern

Vom Bund sind für die bis Ende Januar dauernde Regulation 55 bis 60 Wolfsabschüsse bewilligt worden. Eine Gesamtzahl des Wolfsbestandes nennt die Wildhut erst im Winter, da die Zählung der Wölfe laut Puorger sehr aufwändig ist.

«Nach Bundesrecht wird das Management nicht anhand der Gesamtzahl der Wölfe geplant, sondern anhand der Zahl der Wolfsrudel und deren Verhalten», erklärte Puorger. Der Kanton wolle drei der elf Rudel komplett entnehmen und sechs Rudel durch den Abschuss von Jungtieren verkleinern und scheuer machen. Zwei Rudel würden nicht reguliert.

Eine Pirsch auf Wölfe durch Jagende ist in Graubünden nicht komplett neu. Letztes Jahr wurden diese bei der Sonderjagd im Spätherbst erstmals beigezogen. Allerdings gelang es keinem, eines der Grossraubtiere zu schiessen. (sda)

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Auge in Auge mit einem Wolf
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Auge in Auge mit einem Wolf
Der «böse Blick»: Ein grosser männlicher Wolf merkt auf. Der Filmer ist unsichtbar versteckt und unter dem Wind, macht aber durch Imitation des Heulens auf sich aufmerksam. Die bersteinfarbene Iris der Wölfe war den Menschen so unheimlich, dass Hunde mit heller Iris getötet wurden.
quelle: videostill/stefano polliotto
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Stammtischler
03.10.2024 16:06registriert Oktober 2023
Gestern habe ich beim Wandern zum erstem Mal einen Wolf in der Natur gesehen. Er lief etwa 50 Meter vor mir auf den Weg, stoppte, schaute mich kurz an und verschwand im Unterholz. Ein grandioses Erlebnis.
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Puki
03.10.2024 16:22registriert August 2019
Die Bündner Hochjagd reguliert die Bestände von Rehen und Hirschen, um eine gute Durchmischung des Wildes zu gewährleisten und den Druck auf den Schutzwald zu reduzieren.

Der natürliche Akteur, der diese Aufgabe seit Jahrtausenden zufrieden übernommen hat, wird ebenfalls entfernt.

Braucht man nicht zu verstehen.
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LilyLullaby
03.10.2024 18:00registriert Januar 2021
Mir fehlen mittlerweilen die worte, um zu beschreiben, wie angeekelt ich von dieser methode bin.
Ich verstehe, dass man regulierend eingreifen muss. Nur; das ist ausrottung und keine regulierung! Einfach nur pervers!
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