Schweiz
Wirtschaft

Autobahn: Solothurner Bauern protestieren gegen A1-Ausbau

Solothurner Bauern protestieren gegen A1-Ausbau

15.08.2019, 15:22
Mehr «Schweiz»
ARCHIV --- ZUR DISKUTIERTEN STROMMARKTOEFFNUNG STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Hochspannungsmasten saeumen die Autobahn A1, aufgenommen am 5. Oktober 2009 in Walterswil im Kanton S ...
Bild: KEYSTONE

Mit mehreren Warnfeuern entlang der Autobahn A1 haben Bauern im Kanton Solothurn am Mittwochabend gegen den geplanten Ausbau des Abschnitts von vier auf sechs Spuren protestiert. Sie fordern eine Verringerung des Kulturlandverbrauchs.

Die Bauern wollen ihre Forderung mit einem Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga unterstreichen. Man sei sehr besorgt über die rasanten Kulturlandverluste in der Gegend des solothurnischen Gäus, heisst es im Schreiben an die Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek).

Die wirtschaftliche Entwicklung, der Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Spuren zwischen Luterbach und Härkingen in den Kantonen Solothurn und Bern sowie der Hochwasserschutz entzögen der Landwirtschaft laufend erhebliche Flächen.

Die Bauern verlangen, dass der Ausbau der A1 auf einer Länge von 21.9 Kilometern möglichst flächensparend erfolgt. Die Flächenverluste sollten den aktiven Landwirtschaftsbetrieben vollständig kompensiert werden.

«Es wäre eine Illusion, wenn wir verlangen würden, dass die Autobahn nicht kommt, auch wenn es aus Sicht des Bodens die beste Lösung wäre», sagte Peter Brügger, Sekretär des Solothurner Bauernverbandes, in einem Interview der «Solothurner Zeitung». Daher stelle man «realistische Forderungen».

Ausbau für 886 Millionen Franken

Die Ausführungsprojekt für den 886 Millionen Franken teuren Ausbau fand im Mai statt. Mehr als 80 Einsprachen gingen ein. Der Solothurner Regierungsrat begrüsst das Erweiterungsprojekt.

Er setzt sich jedoch für einen «landwirtschaftsverträglichen Ausbau» ein. Das Projekt weisst gemäss Regierungsrat mit 8 statt 11.7 Hektaren einen deutlich geringeren Kulturlandverlust auf als ursprünglich vorgesehen.

Die Ausbauarbeiten für den A1-Abschnitt werden gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) rund acht Jahre dauern. Der Baustart soll frühestens im Jahr 2022 erfolgen.

Auf jeder Seite der Autobahn ist der Bau einer zusätzlichen Spur geplant. Damit sollen die Verkehrssicherheit erhöht, ein Engpass beseitigt und der Verkehr verflüssigt werden. Gleichzeitig sollen die heutigen Vorgaben betreffend Lärm-, Umwelt- und Gewässerschutz umgesetzt werden.

Auf dem Abschnitt verkehren 87'000 Fahrzeuge pro Tag. Das Astra rechnet damit, dass im Jahr 2030 pro Tag 100'000 bis 110'000 Fahrzeuge verkehren. Der Abschnitt war in den Jahren 1966/67 eröffnet worden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
37 Bilder aus der Schweiz in den 60er-Jahren
1 / 39
37 Bilder aus der Schweiz in den 60er-Jahren
Der Fotograf Kurt Salvisberg hat in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts viele Orte und Menschen in der Schweiz fotografiert. Im Bild: Die Eröffnung der Silberkugel in Zürich 1963.
(Bild: Kurt Salvisberg)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mehr Sicherheit oder weniger Stau?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Müllli
15.08.2019 17:12registriert August 2018
Es ist schon lange an der Zeit das es eine Spurerweiterung gibt. Es ist eine Zumutung, wenn man sich täglich auf der Autobahn bewegen muss. Hätte schon beim Bau der Bahn 2000 kommen müssen.
22
Melden
Zum Kommentar
10
Mutmasslicher Millionenbetrug in Kudelski-Gruppe: Ehemalige Führungskraft in Verdacht

Ein auf digitales Fernsehen spezialisierte Unternehmen der Kudelski-Gruppe in Cheseaux-sur-Lausanne VD ist Opfer eines grossen Betrugs geworden. Der finanzielle Schaden des Unternehmens Nagravision beläuft sich nach Angaben der Waadtländer Staatsanwaltschaft auf mehrere Millionen Franken

Zur Story