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Wirtschaft

Über hundert Zürcher Baustellen stehen still

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Es reicht! Tausende Bauarbeiter streiken in der Deutschschweiz
Auf diversen Baustellen in der Deutschschweiz stand der Betrieb am 10. November 2015 still.
quelle: keystone / nick soland
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«Wir streiken»: Auf über 100 Zürcher Baustellen steht heute der Betrieb still

10.11.2015, 06:4110.11.2015, 14:52
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Unter Fahnengeschwenke und Krach aus Trillerpfeifen sind am Dienstagmittag hunderte Bauarbeiter in einer Demonstration vom Zürcher Helvetiaplatz Richtung Hauptbahnhof gezogen. Sie forderten einen neuen GAV, Rente mit 60 und Schutz bei Schlechtwetter und Lohndumping.

Andere Bauarbeiter wurden aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz direkt mit dem Car zum Hauptbahnhof gefahren. Dort wollten sie sich zum gemeinsamen Mittagessen treffen.

Am Morgen hatten Bauarbeiter in der ganzen Deutschschweiz ihre Arbeit niedergelegt. Insgesamt dürften rund 300 Baustellen stillstehen, darunter über 100 im Grossraum Zürich, sagte Unia-Sprecher Mischa von Arb auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Total hätten rund 3000 Bauarbeiter aus der gesamten Deutschschweiz ihre Arbeit ruhen lassen.

Vorwürfe der Gewerkschaften

Die Gewerkschaften wollen aber nicht von Streik sprechen, obwohl die Bauarbeiter ein Transparent mit der Aufschrift «Wir streiken» mitführten. Die Bauarbeiter bezögen Überzeit, um an den Protesten teilzunehmen, erklärt Kurt Regotz, Verhandlungsleiter Bau von der Gewerkschaft Syna. Es handle sich aber durchaus um eine arbeitsstörende Massnahme.

In einer Medienerklärung der Gewerkschaften Unia und Syna warfen die Bauarbeiter dem Baumeisterverband vor, die Probleme der Bauarbeiter nicht ernst zu nehmen und Lösungen zu blockieren.

Wirtschaft
«Wir Streiken»: Die Protestierenden ziehen durch die Zürcher Innenstadt.
«Wir Streiken»: Die Protestierenden ziehen durch die Zürcher Innenstadt.
Bild: KEYSTONE

Erst am Montag hatten 3000 Bauarbeiter im Tessin ihre Arbeit auf den Baustellen ruhen lassen. Am Mittwoch sind Aktionen in der Westschweiz geplant. Der Protesttag der Gewerkschaften Unia und Syna in Bellinzona war der Auftakt einer Reihe von Protesten in der Schweiz im Arbeitskampf um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Branche, der Landesmantelvertrag genannt wird.

Fronten verhärtet

Die Fronten im Schweizer Baugewerbe sind seit Monaten verhärtet. Die Baumeister wollen den bisherigen Landesmantelvertrag (LMV) verlängern, für Unia und Syna dagegen kommen nur Verhandlungen über einen neuen LMV in Frage - und dies zusammen im Paket mit der Lohnrunde, der Finanzierung des Rentenalters 60 sowie Massnahmen gegen Lohndumping und für besseren Gesundheitsschutz.

Der Baumeisterverband verweigert inhaltliche Verhandlungen über den Landesmantelvertrag wegen der Fachstelle «Risikoanalyse» der Gewerkschaft Unia. Diese Fachstelle prüft für Baufirmen, ob deren Subunternehmen Lohndumping begehen. Die Baumeister argumentieren, diese einseitige Überprüfung sei nicht zulässig.

Unia und Syna werfen den Baumeistern derweil Verhandlungsverweigerung vor. Kommt es bis Ende Jahr nicht zu einer Einigung, droht ein vertragsloser Zustand. Einen solchen wollen gemäss eigenen Angaben beide Seiten verhindern.

Die nächsten Verhandlungen soll es Ende November geben. Dort wollen die Baumeister aber nur über die Löhne für 2016 und den frühzeitigen Altersrücktritt sprechen - nicht aber über den Landesmantelvertrag. (sda/cma)

Eindrückliche Bauwerke: Der Roche-Turm

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Roche-Turm
Visualisierung der beiden Roche-Türme am Forschungs- und Entwicklungszentrum der Roche in Basel.
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tortejäger
10.11.2015 09:03registriert Oktober 2014
Ein Arbeiter, welcher sein Leben lang auf dem Bau gearbeitet hat braucht spätestens mit 60. die Pension. Es ist schlimm wen man alte Menschen auf dem Bau sieht und vergleicht was sie im Vergleich zu z.B. Büroangestelten geleistet haben und teilweise noch tun müssen.
(ps. bin Student und habe im Zwischenjahr auf dem Bau gearbeitet)
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Darkglow
10.11.2015 08:32registriert September 2015
Wurde aber auch Zeit! Nur nicht unterkriegen lassen, wenn lange genug eine Stadt nach der anderen Still steht werden Sie einknicken, die Arbeiter sind am Längeren Hebel. ohne euch können sie zwar Papier Drucken aber geliefert bekommen sie es nicht mehr wenn die Strassen alle nur noch Schlaglöcher sind!
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Cyman
10.11.2015 12:33registriert Januar 2014
Ich verstehe nur nicht ganz, weshalb man für dieses Anliegen mal schnell alle Hauptwege des Hauptbahnhofs blockiert...Sympathien wird man dadurch von Pendlern wohl eher weniger bekommen
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